Nettetal Ein Stückchen Spanien

Nettetal · Von Fußballfans, Basteleien und Leitungswasser – im Hinsbecker Feriendorf des Landessportbundes verbringt auch eine Schulklasse aus Zaragoza in Spanien die Ferien.

Von Fußballfans, Basteleien und Leitungswasser — im Hinsbecker Feriendorf des Landessportbundes verbringt auch eine Schulklasse aus Zaragoza in Spanien die Ferien.

Ein sommersprossiger Junge rennt lachend in einem roten Spanien-Trikot mit dem leuchtend gelben Schriftzug "David Villa" über die Wiese. Neben dem Platz steht Maria Sainz und sagt: "Fußball spielen sie sehr gerne." Die Betreuerin der Schulklasse aus Zaragoza grüßt die Spielenden und betritt einen der etwa 30 Bungalows, die, ebenso wie die Ferienanlage im Hinsbecker Naturschutzgebiet liegen.

Der Aufenthaltsraum ist luftig und hell; eine lindgrüne Treppe führt nach oben zu den Schlafräumen, von wo albernd zwei Mädchen kommen. Belen und Blanca, zehn und elf Jahre alt, sprechen sogar etwas Deutsch. Gelernt haben sie es in ihrer Schule San Alverto Magno.

Die drei Betreuer, Maria Sainz, Maria Hernandez und Pablo Guinea sind Absolventen der Schule und halten es für wichtig, die deutsche Sprache zu lernen. "Es ist schwer. Aber wir wollen unser Deutsch verbessern und den Kindern die Möglichkeit geben, außerhalb der Schule deutsch zu sprechen", erklärt Sainz. Und obwohl es Sprachbarrieren gibt, haben sich Belen und Blanca bereits mit deutschen Mädchen angefreundet. "Oft muss ich Worte suchen, um zu sagen, was ich sagen möchte. Aber wir können uns unterhalten, weil wir sehr viel Deutsch verstehen", so Blanca.

Besonders spannend ist für die zehn- bis zwölfjährigen Kinder die Erfahrung, ohne ihre Eltern zu reisen. "Wir sind praktisch allein unterwegs", meint Blanca, "aber es ist aufregend, so viel selber machen zu dürfen." Belen nickt eifrig: "Ja, und besonders viel Spaß hat mir das Basteln der Masken gemacht." Sie deutet auf den nebenstehenden Tisch, auf dem einige bunte Masken trocknen. Daneben liegen unfertige T-Shirts, Schablonen und Stifte. "Da werden wir noch weitermachen", sagt Sainz. Die Zeit mit "ihren" Kindern genießen Sainz und Hernandez sehr. "Es ist schön, die Verantwortung für Kinder zu tragen.

Einige Traditionen stoßen bei aller Freundschaft aber auf wenig Gegenliebe: "Wir hatten einmal Sauerkraut zum Mittagessen, das hat uns nicht geschmeckt", gibt Sainz zu. Belen zieht schon beim Gedanken an dieses Gericht die Stupsnase kraus.

Höhepunkt des Aufenthalts ist der Ausflug in den Freizeitpark Toverland, an der niederländischen Grenze. "Die Jungs hatten eine spanische Flagge mitgenommen", sagt Sainz. Als Weltmeister den Vizeweltmeistern so eins auszuwischen — da wird der sommersprossige David Villa-Fan sicher Feuer und Flamme sein.

(RP)
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