Zum Erfolg verdammt

Die Abstiegsgefahr der Lintforter Handballerinnen in der Zweiten Bundesliga bleibt wohl bis zum letzten Spieltag. Und ein direkter Mitkonkurrent im Kampf um den Klassenerhalt, wie Travemünde, muss ohnehin besiegt werden.

Mindestens sechs Mannschaften bangen in der Zweiten Bundesliga der Handballfrauen noch um den Klassenerhalt. Einer der gefährdetsten Kandidaten ist der TuS Lintfort, der am Sonntag im Heimspiel gegen den TSV Travemünde Boden gut machen will, ja muss. Das hätte nicht nur den Vorteil, dem Saisonziel ein klein wenig näher zu kommen, sondern würde auch bewirken, dass Travemünde nicht davon zieht.

„Eigentlich sind wir zum Erfolg verdammt“, betont Bettina Grenz-Klein, Trainerin des TuS Lintfort. „Ich bin fest davon überzeugt, dass von allen gefährdeten Mannschaften diejenige den Klassenerhalt schaffen wird, die die meisten Heimspiele für sich entscheidet.“ Natürlich sitzt der Stachel von der 23:27-Niederlage am vergangenen Spieltag beim direkten Konkurrenten aus Altlandsberg tief, doch dürfen vor der neuen Aufgabe auf die Vergangenheit keine Gedanken mehr verschwendet werden.

Gegen Travemünde können die Klosterstädterinnen beweisen, dass sie auch mit Situationen fertig werden, in denen sie unter enormen Druck stehen. Sicherlich wird die Partie kein Zuckerschlecken, denn acht ihrer 13 Punkte haben die Gäste seit Mitte Dezember gesammelt. Zieht man die Resultate der letzten Aufeinandertreffen beider Teams hinzu, dann wird deutlich, dass es stets einen äußerst engen Spielausgang gab, wie auch im Hinspiel bei der 21:22-Niederlage der Lintforterinnen. Die direkten Vergleiche sind bislang stets recht torarm verlaufen; beide Mannschaften mussten also um jeden Treffer besonders kämpfen.

Hinzu kommt, dass sich die Gäste zu keinem Zeitpunkt eines Spiels verloren zu geben pflegen – gleichgültig, wie hoch der Rückstand auch sein mag. So geschehen im Hinspiel, als sich der TuS bis zur Halbzeitpause einen komfortablen 13:7-Vorsprung erarbeitet hatte und dann doch noch verlor. „Wir müssen uns auf einen heißen Tanz gefasst machen“, sagt Bettina Grenz-Klein voraus. „Travemünde spielt aus einer kompromisslosen Deckung heraus. Wir wollen uns in Geduld üben, denn unser Gegner trägt seine Angriffe sehr ausführlich vor, oft hart an der Grenze des Zeitspiels.“

(RP)
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