"Dieser Wert liegt weit über dem Bundesdurchschnitt von 73 Prozent", sagt Prof. Ralf Borchert, der in Heilbronn die Initiative Kennzeichenliberalisierung angestoßen und Ende Mai in Moers eine Umfrage gestartet hatte. Die Ergebnisse dieser Befragung stellte der Professor für Tourismusmanagement gestern im Hüsch-Bildungszentrum vor.

Seine Empfehlung: Das Thema MO-Kennzeichen sollte in Moers unbedingt weiter verfolgt werden. Zunächst sollte der Rat eine entsprechende Willenserklärung abgeben. "Dann werden wir uns mit den Städtepartnern, etwa Dinslaken, mit einer Resolution ans NRW-Verkehrsministerium wenden", erklärt Citymanager Michael Birr, der auf den Werbeeffekt der vielen MO-Autos für die Grafenstadt hofft. "Vermutlich im Frühjahr 2012 kommt das Thema in den Bundesrat", erklärt Borchert.

Sagt der Bundesrat Ja, wird die Kennzeichenliberalisierung Ländersache. Das heißt, das NRW-Verkehrsmimnisterium muss entscheiden. Zuletzt stimmte es bei der Konferenz der Verkehrsminister gegen die Wiedereinführung. "Aber wenn dann ein Land anfängt, etwa Hessen, und Alt-Kennzeichen zulässt, entsteht Druck", erklärt der Professor. Dann sae auch NRW Ja. "Die Bürger wollen es, und es kostet die Allgemeinheit nichts."

Bei der Umfrage in der Grafenstadt wurde deutlich, dass die Moerser als Bürger der größten Stadt im Kreis eine Art Selbstverständlichkeit dafür empfinden, ein eigenes Kennzeichen haben zu müssen.