Moers MIT ohne Führung

Moers · Seit Bruno Vinschen nicht mehr in Moers lebt, ist es still um die CDU-Mittelstandsvereinigung geworden. Mögliche Kandidaten für den Vorsitz sind Cay-Jürgen Schröder oder Frank Volkmann. Doch es gibt noch keinen Wahltermin.

Es ist still geworden um die Mittelstandsvereinigung der CDU in Moers. Das einstige Aushängeschild der Christdemokraten, unter Hans Tischer weit über 100 Mitglieder stark, kratzt an der 50er-Grenze. Und seitdem der Vorsitzende Bruno Vinschen aus Moers weggezogen ist und sein Amt niedergelegt hat, wird eine neue Vorstandsmannschaft gesucht. Doch der zunächst für Juli angedachte Wahltermin ist längst verstrichen, die möglichen Kandidaten polarisieren. Im CDU-Stadtverband denkt man bereits darüber nach, die Mittelstandsvereinigung durch die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten auf breitere Füße zu stellen.

CDA-Vergangenheit

Nach Informationen des Grafschafters gab es im Frühjahr eine große Runde, die nach der Lösung der Personalprobleme suchte. Ins Spiel gebracht wurde Cay-Jürgen Schröder, früherer Stadtverbandsvorsitzender und Spitzenkandidat der CDU bei der Kommunalwahl. Sein Team stand weitgehend, darunter war auch der frühere Vorsitzende des Moerser Ortsverbandes, Frank Wildschütz, der derzeit Ratsmitglied und Kreistagsabgeordneter ist. Doch es gab auch Widerstände gegen diese Lösung. Zum einen wurde Schröder vorgehalten, dass er früher CDA-Vorsitzender war, zum anderen würde man sich statt Ruheständlern lieber aktive Unternehmer an der Spitze der Vereinigung wünschen.

Schröder teilt die Bedenken nicht. Als Führungskraft eines großen Energieversorgers habe den nötigen beruflichen Hintergrund. Zudem habe er im Wahlkampf gezeigt, dass er sich politisch für die Interessen des Mittelstandes einsetzt. So verweist er auf die erfolgreiche Ansiedlung des Unternehmens Perfekta die von ihm und Frank Wildschütz eingefädelt worden sei. Er sieht er dringenden Bedarf, dass es mit der Mittelstandspolitik wieder vorwärtsgeht in Moers. Die Konzepte dafür seien vorhanden, nun brauche man eine schlagkräftige Mannschaft, die bereit sei, mitzuziehen.

Speerspitze der Schröder-Gegner ist Frank Volkmann, Presssprecher des CDU-Stadtverbandes und selbstständiger Kaufmann. Der 45-Jährige bestätigte gestern dem Grafschafter, dass er mit einem passenden Team, das zum größten Teil auch stehe, bereit sei, den Vorsitz der Mittelstandsvereinigung zu übernehmen. "Es fehlt das Sprachrohr", kritisiert er den derzeitigen Stillstand. Der Mittelstand könne der Motor in Moers sein.

Titus Heck, stellvertretender Vorsitzender der MIT, äußert sich gestern zurückhaltend. Man sei bemüht, die vakanten Vorstandspositionen wieder zu besetzen. Ob er selbst weiter zur Verfügung steht, wollte er nicht kommentieren. Eine Versammlung mit Wahlen sollte es bald nach den Sommerferien geben.

Fusion oder Wir-4-Lösung

Währenddessen werden auch andere Modelle diskutiert. So brachte ein Vorstandsmitglied ein Zusammengehen mit der unter Michael Darda erfolgreichen Neukirchen-Vluyner MIT ins Gespräch. Die Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, Brigitte Glocker, geht sogar noch weiter. Mit der Kreisvorsitzenden Marie-Luise Fasse prüfe sie, ob sich nicht sogar eine Mittelstandsvereinigung auf Wir-4-Ebene anbietet. So könne man wieder eine schlagkräftige Vereinigung auf die Beine stellen.

(RP)
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