Initiative des SCI Moers Initiative gegen sexuelle Gewalt an Kindern

Moers · Das Projekt richtet sich an Kinder zwischen sechs und zehn Jahren in Kitas und Grundschulen, indem es auf pädagodgisch-kindgerechte Weise die verschiedenen Formen sexueller Belästigung anspricht und ihnen aufzeigt, wie sie sich dagegen wappnen können.

 Sexuelle Gewalt ist ein scheußliches Verbrechen. Noch schlimmer aber ist es, wenn davon Kinder betroffen sind. (Symolbild)

Sexuelle Gewalt ist ein scheußliches Verbrechen. Noch schlimmer aber ist es, wenn davon Kinder betroffen sind. (Symolbild)

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Sexuelle Gewalt ist ein scheußliches Verbrechen. Noch schlimmer aber ist es, wenn davon Kinder betroffen sind. Wie aber kann man sie schon möglichst früh vor derartigen Erfahrungen bewahren? Dieser Aufgabe widmet sich eine vom SCI Moers entwickelte Initiative zur Prävention vor sexueller Gewalt an Kindern. Am vergangenen Freitag stellten der Geschäftsführer der Moerser SCI gGmbH, Frank Liebert, die dortige für die schulbezogene Jugendhilfe zuständige Koordinatorin Stefanie Kossmann und die Abteilungsleiterin für den Fachbereich Sozialwesen am Moerser Hermann-Gmeiner Berufkolleg, Susanne Sistig, die Initiative bei einem Pressetermin im SCI-Jugendsozialzentrum Barbaraschule vor.

„Unser Präventiv-Projekt richtet sich an Kinder zwischen sechs und zehn Jahren in Kitas und Grundschulen, indem es auf pädagodgisch-kindgerechte Weise die verschiedenen Formen sexueller Belästigung anspricht und ihnen aufzeigt, wie sie sich dagegen wappnen können“, erklärte Liebert. Hilfe erhielten er und sein Mitarbeiterteam dabei von den angehenden Erzieherinnen und Erziehern des Moerser Hermann-Gmeiner- und des Neukirchener Berufskollegs sowie vom Jungen Schlosstheater in Moers. Gemeinsam entwickelten sie mit Hilfe von Rollenspielen eine pädagogische Strategie, zum einen zur angstfreien Information der Kinder als auch zur Stärkung ihrer Persönlichkeiten und ihres Selbstvertrauens. Dazu gehörten neben kleinen, lehrhaften Filmszenen auch die Entwicklung von fünf „Methodenkoffern“ mit entsprechenden Bilderbüchern und drei originellen Handpuppen, denen sich bereits betroffene Kinder anvertrauen können.

„Ein großer Teil des sexuellen Missbrauchs von Kindern findet in der Familie statt“, erklärte Frank Liebert. „Dabei werden ihnen oft Schuldgefühle eingeredet und ihnen Angst gemacht.“ Von den fünf Koffern, deren Anschaffungspreis von je 500 Euro das nordrhein-westfälische Jugendministerium übernommen hat, stehen zwei den angehenden Erzieherinnen und Erziehern der beiden beteiligten Berufskollegs zur Verfügung. Die anderen drei können von Moerser Kitas und Grundschulen, die an dem Projekt interessiert sind, ausgeliehen werden. Eine persönliche Einweisung in das Projekt ist wegen der derzeitigen Pandemie und deren Schutzverordnungen zurzeit nicht möglich, stattdessen gibt es aber eine ausgiebige und anschaulich bebilderte Anleitung.

Nähere Informationen über das neue, pädagogisch unterfütterte SCI-Projekt zur Prävention vor sexueller Gewalt an Kindern gibt es telefonisch unter 02841 95790 oder per E-Mail bei frank-liebert@sci-moers.de.

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