Kamp-Lintfort Eyller Berg: Landrat schaltet sich ein
Kamp-Lintfort · In einem Schreiben an die Bezirksregierung Düsseldorf reagiert Landrat Ansgar Müller auf die Ergebnisse der Grobstaubmessungen. "Ursächlich für die Belastung mit schwermetallhaltigen Stäuben ist eindeutig der Betrieb der Deponie Eyller Berg", heißt es in dem Schreiben.
Damit sei es Aufgabe der Bezirksregierung, die für die Aufsicht über den Deponiebetrieb zuständig ist, den Sachverhalt der von dem Betrieb ausgehenden Belastungssituation aufzuklären.
Die Messungen müssten fortgesetzt und durch weitere Messeinrichtungen ergänzt werden. Ferner sei zu berechnen, wie sich die Staubbelastung ausgebreitet habe und in welchen Bereichen mit relevanten Belastungen zu rechnen sei. Erst auf der Grundlage einer solchen Prognose seien entsprechende Beprobungen sinnvoll. Dann sollte das Landesumweltamt (Lanuv) mit den erforderlichen Untersuchungen beauftragt werden. Der Kreis fordert die Bezirksregierung auf, die an den Betreiber gerichteten Anforderungen im Hinblick auf Staubemissionen unverzüglich zu überprüfen und gegebenenfalls ergänzende Vorschriften für den Betrieb zu erlassen, so dass betriebsbedingte Staubausträge vom Betriebsgelände zu jeder Zeit auf zulässige Werte begrenzt seien.
Obst und Gemüse waschen
Die dem Kreis mitgeteilten Messergebnisse weisen laut Kreisverwaltung auf die von der Deponie Eyller Berg ausgehenden Schwermetallbelastungen hin. Nach bisheriger Einschätzung komme für die Staubbelastung weder ein anderer Verursacher noch eine natürliche oder historisch begründete Vorbelastung in Betracht. Aus der Sicht der Veterinär- und Lebensmittelüberwachung sei es in der gegebenen Situation unwahrscheinlich, dass Obst und Gemüse oder Futterpflanzen gesundheitlich relevante Mengen Blei aus dem Boden aufnehmen.
Relevant könnte aber die Ablagerung der belasteten Stäube auf Pflanzen sein. Privat erzeugte Lebensmittel für den Eigenverbrauch unterlägen nicht der Aufsicht des Kreises. Der Kreis verweist auf eine Erklärung des ehemaligen Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin: "Die gründliche Reinigung von Lebensmitteln kann die anhaftenden Kontaminanten erheblich reduzieren."