Mönchengladbach Wie die Zukunft der Welt aussieht

Mönchengladbach · Sparkassen-Forum: Der technische Fortschritt und der Boomerangeffekt.

Die Zukunft der Welt: Wie wird sie aussehen? Wie viele Menschen werden die Erde bevölkern? Werden die Rohstoffe knapp, und wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus? Beim Sparkassen-Forum gab Professor Franz-Josef Radermacher Antworten auf diese Fragen. Sein Fazit: "Den Menschen wird es immer geben. Es ist nur die Frage auf welchem Qualitätsniveau."

Warum er das so sieht, erklärte Radermacher den rund 650 Personen, die zu seinem Vortrag "Die Zukunft unserer Welt — Navigieren in schwierigem Gelände" in die Stadtsparkasse an der Bismarckstraße gekommen waren. "1965 lebten rund drei Milliarden Menschen auf der Welt. Heute sind es bereits sieben", erzählt Radermacher. Schätzungen zufolge sollen es im Jahr 2050 zehn Milliarden sein. Allein in Indien kommen jährlich zehn Millionen Menschen hinzu. Neben dem Bevölkerungszuwachs, entwickelt sich ein weiteres Problem. "Der Lebensstandard der Menschen verändert sich", so Radermacher weiter. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird global gesehen immer kleiner. "Der Aufbau des globalen Mittelstandes ist ein Problem und nimmt entscheidend Einfluss auf das Weltgeschehen, da das Anspruchspotenzial immer höher wird", erzählte Radermacher.

Auch die modernen Medien tragen zu dieser Veränderung bei. Früher habe es nur das Wissen über das lokale Umfeld gegeben. Zu wissen, wie es anderswo ist und vergleichen zu können, bewirkt Unwohlsein. "Moderne Medien verstärken den Drang sich verbessern zu wollen", erzählte Radermacher. Das führt dazu, dass immer mehr Leute etwas haben wollen, die Ressourcen aber nicht darauf ausgelegt sind.

Der Mensch hat die Welt erobert, aber damit sind auch die Probleme größer geworden. "Probleme lösen wir durch technischen Fortschritt", so Radermacher weiter. Mit jeder Lösung eines Problems, entsteht aber ein neues. Radermacher spricht in diesem Zusammenhang vom Boomerangeffekt. Die Herausforderung wird es sein, den Boomerangeffekt abzuschaffen. Das sei Aufgabe der Politik. Denn bisher gibt es nur ein kollektives Durcheinander. "Entscheidend ist die Durchsetzung von globalen Grenzen, um Ordnung herzustellen. Innerhalb derer entwickelt sich etwas vernünftig", betonte Radermacher.

(sibr)
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