„Habe gedacht, dass Leli Luz Florez aufgibt“

Sie haben am Samstag denkbar eindeutig ihren Box-Weltmeistertitel gegen Leli Luz Florez in Magdeburg verteidigt. In der dritten Runde haben Sie aber einen schweren Wirkungstreffer kassiert. Hatten Sie irgendwann Zweifel an Ihrem Sieg?

Menzer Ich war mir eigentlich sehr sicher, weil ich nach Punkten klar geführt habe. Aber ich habe schon gemerkt, dass sie schlagen kann. Da muss man immer vorsichtig sein. Man hat schon zu oft gesehen, dass Boxer, die klar nach Punkten in Führung liegen, noch einen entscheidenden Schlag hinnehmen müssen.

Haben Sie sich irgendwann gefragt, was sie noch anstellen sollen, damit die Gegnerin endlich zu Boden geht? Die Anzahl ihrer Treffer war ja unglaublich.

Menzer Irgendwann war ich wirklich ein wenig verzweifelt. Ich habe gedacht, dass Leli Luz Florez aufgibt, die Ecke das Handtuch wirft oder der Ringrichter dazwischen geht.

Sie haben nach Ihren zurückliegenden Kämpfen oft von anfänglicher Nervosität gesprochen. Davon war gestern wenig zu spüren.

Menzer Je mehr Kämpfe man hinter sich hat, desto gelassener wird man natürlich. Aber wenn man gar nicht nervös ist, dann wird es meistens auch kein guter Kampf.

Sie haben in der Vorbereitung erstmals ein Höhentrainingslager in Zakopane absolviert. Werden Sie das wiederholen?

Menzer Ich würde es gerne machen, das hat mir echt was gebracht. Aber wie es in Zukunft laufen wird, das haben wir noch nicht besprochen.

Wird man Sie denn in diesem Jahr noch einmal im Ring sehen?

Menzer Auch darüber haben wir noch nicht gesprochen, aber ich würde in diesem Jahr auf jeden Fall gerne noch einmal boxen. Aber mein Trainer Michael Timm konnte mir noch nichts Genaues sagen. Ich fahre jetzt erst einmal in den Urlaub, und wenn ich wiederkomme, dann steht auch sicherlich fest, wann ich meinen nächsten Kampf habe.

Das Gespräch mit Ina Menzer führte Sascha Köppen.

(RP)
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