Mönchengladbach Rheydter Tiefgarage: Standsicherheit gefährdet

Mönchengladbach · Im Gutachten des Ingenieurbüros Gehlen zum Zustand der Rheydter Tiefgarage steht ein Satz, der es in sich hat. Da heißt es: "Es besteht jedoch die Gefährdung der chloridinduzierten Korrosion, die die Standsicherheit gefährden kann."

Der Gutachter empfiehlt deshalb eine umfassende Sanierung — und zwar kurzfristig. "Die Tiefgarage ist noch nicht instabil. Aber wir müssen kurzfristig etwas tun. Und wir müssen auch an der Statik der Tiefgarage arbeiten", sagte Technischer Beigeordneter Andreas Wurff jetzt im Bau- und Planungsausschuss. Die Politiker stimmten einer Millioneninvestition für die Renovierung zu, wenn auch die Ampel von den im Haushaltsentwurf veranschlagten 4,3 Millionen Euro 800 000 Euro abziehen. SPD, FDP und Grüne sind der Ansicht, dass die Stadt mit weniger Geld auskommen kann.

Doch wie teuer ist die Sanierung der Tiefgarage überhaupt? Im Haushaltsentwurf stehen besagte 4,3 Millionen Euro. In der Erläuterung der Verwaltung für den Bauausschuss tauchen 6,09 Millionen Euro auf. Und es war auch bereits einmal von 6,9 Millionen Euro die Rede. "Das ist eine Wundertüte", sagte CDU-Sprecher Hans Wilhelm Reiners. Immerhin: Es gab im Ausschuss eine Erklärung. Die Stadt will mit rund 4,6 Millionen Euro auskommen. Das sei die um die Mehrwertsteuer bereinigte Summe: Da es sich bei der Tiefgarage um einen gewerblichen Betrieb handele, werde die Stadt nur mit den Netto-Kosten belastet. Dass davon noch einmal 800 000 Euro abgehen, ist ein Kunstgriff der Ampel: SPD, FDP und Grüne sind der Ansicht, dass der enthaltene Sicherheitsaufschlag von 25 Prozent in dieser Höhe nicht notwendig sei. Sie wollen mehr Geld erst dann zur Verfügung stellen, wenn es auch klar ist, dass es benötigt wird.

Mit Aufzügen

Fakt ist: Mitte des Jahres wird das Rheydter Zentrum zur Großbaustelle. Da es nicht möglich ist, die Tiefgarage in Etappen zu sanieren, werden die Arbeiten in einem Zug durchgeführt. "Wir müssen aus finanziellen Gründen alles hintereinander machen. Wenn wir Einzelarbeiten auf später terminieren, müssen wir mit Mehrkosten von bis zu 25 Prozent rechnen", sagte Wurff. Es bleibt im Übrigen nicht nur bei der Sanierung: Es werden auch Aufzüge eingebaut und der Eingang G des Rheydter Rathauses wird neu gestaltet. Der Zeitplan ist ambitioniert: Spätestens Ende 2013 soll alles fertig sein. Dann ist die Garage langfristig standsicher und hoffentlich endlich wasserdicht.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort