Mönchengladbach Prügel-Paar: Mann ist in Haft

Mönchengladbach · Schneller Fahndungserfolg für die Polizei: Der brutale Überfall auf ein Ehepaar aus Lürrip ist geklärt. Nur kurze Zeit nach der Veröffentlichung von Bildern aus einer Überwachungskamera konnte das mutmaßliche Schläger-Paar identifiziert werden. Wie Polizeisprecher Jürgen Lützen gestern erklärte, gingen zahlreiche Hinweise ein.

 Jetzt ist der Gefangene in der Anstalt Mönchengladbach untergebracht, in der vorwiegend Untersuchungshäftlinge sitzen.

Jetzt ist der Gefangene in der Anstalt Mönchengladbach untergebracht, in der vorwiegend Untersuchungshäftlinge sitzen.

Foto: Detlef Ilgner

Etliche Anrufer kannten die beiden Tatverdächtigen und nannten Namen. Bei den mutmaßlichen Schlägern handelt es sich um einen 24-jährigen Mönchengladbacher, der zum Tatzeitpunkt Hafturlaub hatte, und seine 19-jährige Freundin, ebenfalls aus Mönchengladbach. Der Mann war wegen Diebstahls zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die junge Frau ist bei der Polizei schon wegen Körperverletzungsdelikten aufgefallen.

Anruf aus dem Gefängnis

Diese beiden sollen in der Nacht zu Sonntag eine 52-jährige Frau und deren 55-jährigen Ehemann an der Bushaltestelle Neusser Straße/ Nakatenusstraße niedergeschlagen haben. Das Ehepaar wollte gerade aus dem NVV-Nachtexpress mit Videoüberwachung aussteigen, als es plötzlich beleidigt und angegriffen wurde.

Nach dem Fahndungsaufruf war auch ein Anruf aus der Justizvollzugsanstalt Giesenkirchen gekommen, wo der 24-Jährige gerade eine einjährige Haftstrafe absitzt. Justizangestellte hatten den Häftling auf den veröffentlichten Bildern erkannt. Der 24-Jährige hatte sich seit Februar in Giesenkirchen im offenen Vollzug befunden, unter anderem weil er sich nach dem Diebstahl selber der Polizei gestellt hatte, sagt Beate Peters, Leiterin der Justizvollzuganstalt Willich, zu der auch die Zweigstelle Giesenkirchen gehört. Bislang habe es keine Beanstandungen oder Probleme mit dem Mann gegeben. Der Gefängnisleitung gegenüber soll der 24-Jährige die Tat in Lürrip eingeräumt haben. Beate Peters: "Daraufhin haben wir für ihn den geschlossenen Vollzug beantragt."

Der mutmaßliche Schläger wurde ins Gefängnis Mönchengladbach verlegt. Zusätzlich zum geschlossenen Vollzug wurden Sicherungsmaßnahmen zu seinem eigenen Schutz angeordnet. Mitgefangene, die von der Tat des 24-Jährigen erfahren hatten, sollen etwas ungehalten reagiert haben. Dies geschehe häufiger, wenn die Taten als besonders abstoßend empfunden werden, erklärt Beate Peters. Und: "In diesem Fall mag die Grundlosigkeit des Angriffs die Gemüter erregt haben." Der 24-Jährige sitzt nun in einer Einzelzelle und hat isolierte Freistunden.

Zum Motiv ihres Angriffs machten die beiden mutmaßlichen Täter gestern noch keine Angaben. Beide haben sich einen Anwalt genommen. Die 19-Jährige, die von der Polizei nicht in ihrer Wohnung angetroffen wurde, ließ über eine Bekannte bei der Polizei ausrichten, dass sich ihr Anwalt melde. Dies sei auch geschehen, sagt Jürgen Lützen. Die Ermittlungen dauern an.

(RP)
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