Mönchengladbach Kranke Seele - Netzwerk psychische Gesundheit hilft

Mönchengladbach · Viele Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen. Das belegt der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK): Psychisch bedingte Fehlzeiten machen landesweit 17 Prozent aller Krankschreibungen aus. "Das heißt, die Ursache jedes sechsten Arbeitsunfähigkeitstages ist eine psychische Erkrankung", erklärt Jürgen Medenbach (TK).

Bisher werden viele dieser Patienten im Krankenhaus behandelt. Nach der Entlassung fehlt es ihnen oft an Unterstützung, so dass sie bei der nächsten Krise wieder Hilfe in der Klinik suchen. Um diesen "Drehtüreffekt" zu verhindern und die Versorgung psychisch Erkrankter zu verbessern, hat die TK das "NetzWerk psychische Gesundheit" (NWpG) ins Leben gerufen.

Gemeinsam mit dem Hauptpartner, der Gesellschaft für psychische Gesundheit (GpG) in NRW, hat die TK mit dem "Verein für die Rehabilitation psychisch Kranker" und der LVR-Klinik Mönchengladbach kompetente Kooperationspartner vor Ort gefunden. Ärzte der Klinik, niedergelassene Ärzte, Sozialarbeiter, Fachpfleger und Therapeuten arbeiten bei diesem Angebot eng zusammen - wenn nötig rund um die Uhr. "Sie unterstützen die Patienten möglichst so, dass diese trotz ihrer psychischen Erkrankung im gewohnten familiären, beruflichen und sozialen Umfeld bleiben können", beschreibt Medenbach den zentralen Ansatzpunkt des Netzes. Darüber hinaus gibt es als Alternative zu einer stationären Aufnahme Rückzugsräume beim Verein für die Rehabilitation psychisch Kranker. Diese können bei einer Krise als "geschützte Umgebung" genutzt werden. Ziel ist es, Klinikaufenthalte zu vermeiden, das Risiko einer erneuten psychischen Krise herabzusetzen und die Gefahr der Chronifizierung zu vermindern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort