Fußball Vier Endspiele bis zur Oberliga für den FC

Fussball · Die Konstellation ist klar: Gewinnt Landesligist 1. FC Mönchengladbach seine restlichen vier Partien, steigt er auf.

 Beim FC hofft man auf eine Rückkehr von Stammkeeper Peter Dreßen ins Tor.

Beim FC hofft man auf eine Rückkehr von Stammkeeper Peter Dreßen ins Tor.

Foto: Theo Titz (Archiv)

Am letzten Spieltag hat dem 1. FC Mönchengladbach in Odenkirchen ein 1:1 gereicht, um dicht am 1. FC Kleve dran zu bleiben. Nur einen Punkt steht man damit hinter dem Landesliga-Tabellenführer, der aber nur noch dreimal um Punkte spielen kann, der FC dagegen hat noch vier Chancen. Für beide Mannschaften geht es nun also quasi in die K.o.-Runde: Es zählen nur noch Siege. Und gelingen dem FC vier, dann steigt er in die Oberliga auf.

Aber genau das ist noch ein weiter Weg, der vielleicht an manchen Stellen holpriger werden kann, als man vermutet. Der kommende Gegner aus Tönisberg steht auf einem Abstiegsplatz, kann sich aber durchaus noch retten. "Sie werden also am Sonntag bei uns um jeden Punkt kämpfen. Vorigen Sonntag haben sie gegen Kleve ein 0:0 gehalten. Also werden wir alles geben müssen, um erfolgreich zu sein", sagt FC-Trainer Stephan Houben.

In den bisherigen Heimspielen halfen dem FC oft schnelle Tore, um zu der nötigen Sicherheit zu finden. "Darauf können wir uns nicht immer verlassen. Egal, was passiert, wir müssen nach 90 Minuten vorne sein", sagt Houben.

Personell wird er endlich wieder einmal seinen kompletten Kader zur Verfügung haben. Torwart Peter Dreßen, der in Odenkichen verletzt ausgewechselt werden musste, dürfte wieder fit sein. Oguz Ayan hat seine Krankheit auskuriert, und auch Alexandros Armen scheint wieder fit zu sein. Zudem haben sich zuletzt Spieler wie Marco Czempik oder Tobias Krämer gut in Szene gesetzt, so dass Houben wieder vielfältige personelle und taktische Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

"Wir befinden uns jetzt in der Endphase und müssen zum Endspurt ansetzen. Wer jetzt keine Lust hat und kein unbedingtes Engagement zeigt, der sollte sich eine andere Betätigung außerhalb vom Mannschaftssport suchen", sagt Houben. Seine Spieler und er werden sich daher am Samstag nicht nur für das Spiel der Borussen in Bremen interessieren, sondern auch für das Ergebnis des vorgezogenen Spiels zwischen Kleve und Broekhuysen.

Auch in Odenkirchen ist die Lage dieser Tage rosig. Seinen Anteil daran hat Tsvetan Karakolev. Der stand einst plötzlich vor Mathias Komor, dem Sportlichen Leiter Odenkirchen 05/07, überreichte ihm seinen Lebenslauf und hoffte, in den Kader des Landesligisten aufgenommen zu werden. Nach einem kurzen Probetraining war man sich schnell einig, dass Karakolev 05/07 weiterhelfen würde.

Das hat der Defensivspieler beim Derby gegen den FC einmal mehr überzeugend nachgewiesen. Zweikampfstärke und Dynamik zeichnen den 21-jährigen Bulgaren aus, der immerhin drei Einsätze in der bulgarischen U17-Nationalmannschaft hatte. In Odenkirchen ist er nun angekommen: "Ich fühle mich hier sehr wohl, und es macht Spaß in der Mannschaft", sagt er. Beim Oberligisten TuS Bösinghoven, wo er zuerst sein Glück versucht hatte, konnte er sich nicht durchsetzen.

"Mit ihm haben wir einen Glücksfang gemacht. Er legt Zusatzeinheiten ein, ist immer eine halbe Stunde früher beim Training und sehr ehrgeizig", sagt Komor. Das will Karakolev auch am Sonntag zeigen, wenn Odenkirchen in St. Tönis antritt. Denn St. Tönis verfügt über eine Reihe torgefährlicher Spieler. "Das Hinspiel war das Schlimmste, was ich als Sportlicher Leiter erlebt habe", sagt Komor. 4:8 ging die Partie verloren. Ein Debakel für 05/07 dem bald darauf die Trennung von Trainer Thomas Bahr folgte.

Diese Negativerfahrung blieb Karakolev erspart. Mit seinem Ehrgeiz ist er aber genau der richtige Mann, den Odenkirchen in St. Tönis braucht. "Ich will immer gewinnen. Wir haben jetzt eine so gute Serie. Die sollten wir fortsetzen", sagt er. Er ist ein Spielertyp ganz im Sinne von Trainer Kemal Kuc: "Er gibt nicht auf. Ich denke, dass sich alle ungern an dieses Spiel in der Hinrunde erinnern und sich deshalb besonders ins Zeug legen werden."

Das deprimierende 4:8 war zwar ein Tiefpunkt für Odenkirchen, brachte dann aber irgendwie auch die Wende. Seitdem wurden nur noch zwei Spiele verloren. "Dabei sollte es auch bleiben", sagt Karakolev. An ihm soll es nicht liegen.

(RP)
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