Mönchengladbach Kleinkind sperrt Mutter im Schlafzimmer ein

Mönchengladbach · Hilferufe haben gestern die Nachbarschaft an der Sophienstraße aufgeschreckt. Eine Frau war in ihrer Wohnung von ihrem Sohn im Schlafzimmer eingesperrt worden. Alle Versuche, den Junior zum Wiederaufsperren zu bewegen, scheiterten.

Da half auch kein Flehen. Den Schlüssel in eine Richtung zu drehen, war dem anderthalbjährigen Jungen spielerisch gelungen, teilte die Polizei gestern mit. Den wiederholten Aufforderungen der Mutter, den Schlüssel jetzt doch bitte entgegengesetzt zu drehen, konnte der Dreikäsehoch leider nicht folgen.

Da die Mutter zuvor im Wohnzimmer die Balkontüre geöffnet hatte, kam in ihr die Angst auf, der Junge könne beim Spielen über das Geländer klettern und aus dem dritten Stock fallen.

Eingesperrt und mit der Sorge, ihrem Kind könne etwas geschehen, rief die Frau deshalb von ihrem Schlafzimmerfenster aus laut um Hilfe. Nachbarn alarmierten die Polizei. Den zur Hilfe geeilten Beamten gelang es, schnell die Wohnungstür öffnen. Das Kind war unversehrt, und die Mutter wurde von ihnen aus ihrer misslichen Lage befreit.

Das Gefühl völliger Hilflosigkeit erlebte vor einiger Zeit auch ein Großvater, dem Ähnliches passierte. Er hatte seinen zweijährigen Enkel zu einer innerstädtischen Spritztour eingeladen. Kaum unterwegs, kam es zunächst zu einer kleinen Verstimmung, dann zu einem Streit, und schließlich reichte es dem Opa. Er parkte das Auto und stieg aus, um seine Nerven an frischer Luft zu beruhigen. Hätte er besser nicht getan: Aus dem Kindersitz drückte der Enkel den Knopf für die Türverriegelung. Opa stand draußen, Zweijähriger saß drinnen, Autoschlüssel steckte im Zündschloss.

Der Großvater erkannte die Gefahr und versuchte alles: Zunächst bat er den Enkel, die Türen zu öffnen. Nichts. Dann schmeichelte er dem Jungen: Nichts. Es folgten Versprechungen, schließlich Drohungen. Immer noch keine Reaktion. Opa wusste keinen Rat mehr und rief die Polizei. Die eilte angesichts der Situation schnell herbei und versuchte es auch zunächst mit netten Worten. Der Zweijährige wandte sich einfach ab. Dann eine Idee: Ein Beamter kaufte ein Eis und hielt es verlockend und frohlockend vor die Autoscheibe. Der Junge zeigte die kalte Schulter. Letzter verzweifelter Versuch: Die Ordnungshüter versprachen dem Jungen eine Fahrt im Polizeiauto. Keine Resonanz. Erst als alle eingesetzten Beamten vor dem Auto vereint "Tatü-Tata" riefen, entriegelte Junior die Türen. Polizei, dein Freund und Helfer. . .

(RP)
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