Mönchengladbach Bahnstraße die ganze Woche nur einspurig

Mönchengladbach · Nach dem großen Regen gab es gestern lange Staus, Erkenntnisse über das Ausmaß und erste Schätzungen über die Dauer der Behinderungen. Seit Montag Abend können Autos die unterspülte Bahnstraße zumindest wieder von der Aachener Straße stadteinwärts befahren. Die andere Richtung bleibt gesperrt – und zwar voraussichtlich die ganze Woche lang.

Juni 09: Unwetter in Mönchengladbach
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Nach dem großen Regen gab es gestern lange Staus, Erkenntnisse über das Ausmaß und erste Schätzungen über die Dauer der Behinderungen. Seit Montag Abend können Autos die unterspülte Bahnstraße zumindest wieder von der Aachener Straße stadteinwärts befahren. Die andere Richtung bleibt gesperrt — und zwar voraussichtlich die ganze Woche lang.

Warum die Kanäle am Samstag die Wassermassen nicht mehr bewältigen konnten, zeigte gestern die Auswertung der Regenmesser. An der Karstraße wurden binnen 45 Minuten 40 Liter pro Quadratmeter gemessen, im Nordpark immerhin noch 32 Liter. Das sind so genannte 30-Jahr-Ereignisse, was bedeutet: Rein statistisch gesehen fällt so viel Regen in so kurzer Zeit nur alle 30 Jahre — rein statistisch gesehen natürlich. Faktisch gab es in Mönchengladbach allein seit 2006 vier solcher sintflutartiger Schauer.

Ausgerichtet ist das Mönchengladbacher Kanalsystem darauf, so genannte Fünf-Jahres-Ereignisse zu bewältigen. Dann fallen 28 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde. Das können die Kanäle mit Hilfe der Regenhalterückenbecken verkraften. Etliche Kanäle werden in den kommenden Jahren für Millionen ausgetauscht. Solche Wassermassen werden sie aber auch danach nicht aufnehmen können. "Noch leistungsstärkere Kanäle sind nicht finanzierbar", sagt NVV-Sprecher Helmut Marmann. Übrigens nicht nur in Mönchengladbach. Auf Landesebene beschäftigt sich derzeit eine Arbeitsgruppe im Umweltministerium mit der Frage, wie auf die offenbar häufiger werdenden Starkregen reagiert werden kann.

Der Versorger NVV muss für die Reparatur der beschädigten Straßen aufkommen. Wie teuer das wird, vermochte gestern noch niemand zu schätzen. Heute Morgen reißt das Tiefbauunternehmen Eggerath die Straße auf. "Erst danach wissen wir, wie schlimm es ist. Normalerweise müsste nach einer Woche alles vorbei sein", sagte Geschäftsführer Hans Eggerath gestern der RP.

Die Geduld der Autofahrer wird also noch länger auf die Probe gestellt. Gestern, als die viel befahrene Bahnstraße bis zum frühen Abend komplett gesperrt war, staute sich der Verkehr vor allem auf der Aachener Straße. Im morgendlichen Berufsverkehr herrschten zeitweise teils chaotische Zustände. Von der Sperrung betroffen war gestern auch die Total-Tankstelle an der Bahnstraße. Dort war es wegen der Vollsperrung zunächst gespenstisch leer.

(RP)
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