Mönchengladbach 154 Haushalte sparen jährlich je 150 Euro Energiekosten

Mönchengladbach · Seit Jahresbeginn gibt es das Projekt "Stromsparcheck" des Volksvereins. Nun liegt eine erste Bilanz der Aktion vor.

 Mit den richtigen Tricks lässt sich bares Geld sparen.

Mit den richtigen Tricks lässt sich bares Geld sparen.

Foto: Warnecke

Auf einem Balkon stehen in der prallen Sonne drei bis zum Rand mit Getränken gefüllte Kühlschränke. Wenn es kalt wird, wärmt ein Mann nicht mit der Heizung, sondern mit dem Backofen seine Wohnung. Was kurios klingt, ist Realität. Um Energieverschwendung zu vermeiden, hat der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen gemeinsam mit dem Caritasverband die Aktion "Stromsparcheck" ins Leben gerufen. Lokaler Partner in Mönchengladbach ist seit Anfang des Jahres der Volksverein. Bereits 154 Haushalte, die vom Arbeitslosengeld II oder der Grundsicherung leben, haben von der Aktion profitiert und langfristig gesehen zusammen 145 000 Euro Energiekosten eingespart.

"Solche Fälle wie mit den Kühlschränken und dem Backofen waren schon zwei echte Ausnahmen. Unnötig Energie und damit Geld verschwendet wird aber fast bei jedem", sagt Manfred Brendgens, der das Projekt leitet. Absicht ist es nicht. Vielmehr Unwissen. So lässt sich viel Geld sparen, wenn Glühbirnen, sogar Energiesparlampen, gegen LED-Birnen ausgetauscht werden. Wasser aus beim Zähneputzen, ein Duschkopf mit Perlator und moderne statt uralte Geräte im Haushalt minimieren deutlich den Energieverbrauch. Die vier Stromsparhelfer des Volksvereins, allesamt ehemalige Langzeitarbeitslose, geben den Haushalten die entsprechenden Tipps.

Mitmachen dürfen nur einkommensschwache Haushalte. Sie werden von den Experten besucht, die den Energieverbrauch ermitteln. Anschließend bekommen die Haushalte neben hilfreichen Tipps auch Energiesparartikel. "1256 solcher Artikel haben wir schon verteilt. Pro Haushalt stehen dafür bis zu 75 Euro zur Verfügung", sagt Hermann-Josef Kronen, Geschäftsführer des Volksvereins. Am Ende profitieren nicht nur die Haushalte, sondern auch die Kommunen und der Bund, der das deutschlandweite Projekt in 174 Städten fördert. Pro Haushalt ergebe sich im Schnitt eine Ersparnis von 150 Euro. "Damit sich das Projekt rechnet, müssen wir 250 Haushalte pro Jahr schaffen", sagt Kronen.

Weil es in Mönchengladbach über 19 000 Haushalte gibt, die vom Arbeitslosengeld II leben, ist die bisherige Bilanz deutlich ausbaufähig. Der Volksverein ruft daher auf, dass sich einkommensschwache Haushalte bei ihm melden. Das geht entweder telefonisch unter 02166 9402367 oder per Mail unter der Adresse stromsparchek@volksverein.de. Gewinner sind auch die vier Stromsparhelfer. Sie haben die Chance, sich zu Serviceberatern weiterzubilden und sich damit zum Beispiel für eine Festanstellung in einem Baumarkt zu qualifizieren.

(RP)
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