Mettmann Warten aufs Sportzentrum

Düsseldorf · Die Stadt befindet sich noch in Verhandlungen mit dem THC. Die vorgeschriebene europaweite Ausschreibung hat den Zeitplan deutlich verändert. Das Bauherrenmodell des Tennis- und Hockeyclubs ist geplatzt.

Nur wenn der THC Mettmann mitspielt, besteht die Chance, ein neues Sportzentrum am HHG zu verwirklichen. Denn die Stadt braucht die gesamten Grundstücke am Stadtwald, um aus dem Verkaufserlös als Bauland das neue Sportzentrum in Metzkausen bezahlen zu können. Eine Entscheidung, wann der THC sein angestammtes Domizil am Stadtwald verlässt und zum TC 80 an die Hasselbecker Straße zieht, ist noch nicht gefallen. Man befinde sich in Verhandlungen, sagte gestern Bürgermeister Bernd Günther. Fakt sei, so der Rathauschef, "dass THC und MTC 80 fusionieren wollen und das neue Sportzentrum Auf dem Pfennig begrüßen."

Der ursprüngliche Zeitplan für den Baubeginn der neuen Sportanlage ist ins Rutschen gekommen. Und zwar um über eineinhalb Jahre. Es gibt mehrere Gründe: Zunächst stellte sich nach einem Urteil heraus, dass beide Bauprojekte – Stadtwald und Sportanlage – europaweit ausgeschrieben werden müssen. Das war Pech. Denn die Stadt hatte für das Neubaugebiet Stadtwald bereits einen Architekten- und Investorenwettbewerb mit Erfolg vorgenommen. Es gab mit der Firma Paeschke einen Gewinner, der auch zusagte, die rund 9,3 Millionen Euro für den Kauf der Fläche am Stadtwald zu zahlen. Allerdings gab es nach der damals vorhandenen Sportplatzplanung eine Finanzierungslücke von rund 676 000 Euro. Die sollte der neue Hockey- und Tennisclub (230 000 Euro) und die Stadt über Nachverhandlungen (440 000 Euro) mit den Baufirmen auffangen. Doch dann meldete sich der THC im Januar 2010 zu Wort und teilte der Stadt mit, dass er die 230 000 Euro, die er selbst in einem "Bauherrenmodell" für den Bau seiner Anlage aufbringen wollte, nicht hat. Hätte der fusionierte Hockey- und Tennisclub die Arbeiten für seinen Bereich und die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung für die übrigen Anlagen selbst vergeben können, hätte die Rechnung geklappt. So muss jetzt in Sachen "Sportplatz-Planung" erneut abgespeckt werden. Dr. Stephan Kopp von der Stadtverwaltung, hat in den letzten drei Jahren immer wieder die Planung umwerfen müssen. Besonders der Bereich mit dem Hockey- und Tennisfeldern hat ein neues Gesicht bekommen. Positiv sei, so Kopp, dass die beiden Bebauungspläne (Stadtwald und Sportanlage) die Zustimmung der Bezirksregierung erhalten haben. Die Stadt geht davon aus, dass im Herbst 2010 das Ergebnis der Europäischen Ausschreibung vorliegt. "Dann können die Arbeiten Ende 2010 ausgeschrieben werden", sagt Kopp. "Im Frühjahr 2011 wäre dann der erste Spatenstich für beide Projekte", gibt sich Bürgermeister Günther hoffnungsfroh. Äußerungen des Vorsitzenden von ME-Sport, der bezweifele, dass Mettmann eine so große Anlage brauche, wies Günther gestern zurück. Es gebe noch mehr Vereine als Me-Sport. Die Fußballer bräuchten bessere Spielflächen auf Kunstrasen. Alle Parteien stünden, so Günther, hinter dem Sportzentrum "Auf dem Pfennig", auch die Sport-Vereine würden das neue Sport-Zentrum begrüßen. "Am Stadtwald gibt es keine Möglichkeit, auf den vorhandenen Anlagen etwas zu ändern. Einsprüche wären programmiert", sagte Günther.

(RP)
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