Nicht alles lief wie immer

Bei der 12. Hildener Hallenfußball-Stadtmeisterschaft triumphierte wie erwartet Titelverteidiger VfB 03, doch es jubelten auch andere Teams. Dank zahlreicher Überraschungen war es ein ungewöhnliches Turnier.

Hilden Auch wenn es am Ende nur zum zweiten Platz reichte, war die Mannschaft des SV Ost der heimliche Gewinner der 12. Hildener Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Daher überraschte es auch niemanden, dass die Spieler nach der Siegerehrung spontan einen Freudentanz aufführten, um ihrem Jubel Ausdruck zu verleihen.

Fast emotionslos ging es dagegen beim Turniersieger zu. Die Akteure des VfB 03 waren nach dem 3:1 im Finale zu erschöpft, um sich richtig über den ersten Platz freuen zu können. Oder aber sie wussten, wie nahe Triumph und Blamage beieinander liegen können, denn beim Turnier in Ratingen landete der Verbandsligist eine Woche zuvor als Titelverteidiger auf dem vorletzten Rang.

Doch die Stadtmeisterschaft strotzte in diesem Jahr nur so vor Überraschungen. Zunächst einmal richtete der AC Italia das prestigeträchtige Turnier an einem Sonntag aus. Dann verblüffte der Marokkanische Sportverein alle Beteiligten mit einem kessen 2:1 über den Landesligisten SV Nord. Obwohl es nur zum letzten Gruppenplatz reichte, scheinen die Zeiten vorbei, in denen der Verein bloß als Punktelieferant mitwirkte.

Apropos SV Nord: Beide Mannschaften blieben unter ihren Möglichkeiten und hatten mit dem Erreichen der Halbfinals nichts zu tun. Stattdessen lagen die Nerven blank – Torwart Patrick Pitzer verließ das Turnier nach einer verbalen Auseinandersetzung mit einigen Teamkollegen vorzeitig.

Schließlich kam es zur ungewöhnlichen Begegnung zwischen Sport und Brauchtum. Das Hildener Prinzenpaar machte dem Turnier seine Aufwartung, denn Thomas I. ist ein Fußball-Fan.

Nach einer abwechslungsreichen Gruppenphase erreichte der VfB 03 erwartungsgemäß mit beiden Teams die Runde der besten vier. Hinzu kamen Überraschungsmannschaft SV Ost und die Erstvertretung des Ausrichters. Aus den Reihen des AC Italia traf allein Rückkehrer Slawomir Cyron beim 1:5 gegen den Titelfavoriten VfB. Spannender verlief das zweite Halbfinale, das nach regulärer Spielzeit mit 1:1 endete. Im Siebenmeterschießen gab es bei den Ostern gleich zwei Helden. Torwart Daniel Philipp hielt den letzten Schuss der VfB-Reserve und Klaus Bücking markierte das 6:5.

Torreich verlief die Partie um den dritten Platz, bei dem sich der AC Italia und der VfB II ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Genau 33 Sekunden vor dem Ende erzielten die Italiener das 3:3. Und in der Verlängerung traf einmal mehr Cyron zum entscheidenden 5:4.

Im Finale ließ der VfB dann keinen Zweifel an seiner Dominanz aufkommen. Zwei Treffer von Ermias Ghebremedhin brachten den Verbandsligisten in Führung. Ein Beinschuss nach einer Ecke von Sebastian Killing brachte den SV Ost unverhofft zurück ins Spiel, doch VfB-Torjäger Nikolai Schörnich machte mit dem 3:1 den Sack zu.

(RP)
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