Fußball 1. FCW verabschiedet einen treuen Spieler

Mettmann · Martin Haschke trug elf Jahre lang das Trikot des Wülfrather Fußballvereins. Jetzt hängt der Innenverteidiger des Bezirksliga-Vizemeisters die Schuhe an den Nagel, will dem Klub aber in anderer Funktion erhalten bleiben.

 Von der Mannschaft und dem Vorstand des 1. FC Wülfrath erhielt Martin Haschke unter anderem eine Bildercollage und ein eingerahmtes Trikot.

Von der Mannschaft und dem Vorstand des 1. FC Wülfrath erhielt Martin Haschke unter anderem eine Bildercollage und ein eingerahmtes Trikot.

Foto: Janicki

In einer Zeit in der sich auch bei Amateur-Fußballern eine Art Söldnermentalität breitmacht, ist es schon etwas Besonderes, wenn ein Spieler elf Jahre hintereinander für den gleichen Verein spielt. Daher ist es nachzuvollziehen, dass sich der 1. FC Wülfrath bei seinem langjährigen Innenverteidiger Martin Haschke für seine treuen Dienste bedankt. "Martin ist ein vorbildlicher, fairer Sportsmann, der für den FCW eine Menge geleistet hat. Ich bin seit rund 20 Jahren Vereinsvorsitzender und kann nur herausheben, dass ich in dieser langen Amtszeit kaum einen anderen Spieler kennengelernt habe, der sich so mit dem Verein identifizierte und einfach die Seele der Mannschaft war", lobt Michael Massenberg Martin Haschke über den grünen Klee. "Es ist schade, dass Martin aufgrund eines Hüftleidens seine Karriere beenden muss. Er wird eine große Lücke hinterlassen", fügt der erste Vorsitzende und einer der Hauptsponsoren des FCW hinzu. Für ihn bedeutet die Beendigung der Laufbahn seines Leistungsträgers aber nicht einen Abschied auf Dauer. "Wir werden Martin in Zukunft als Funktionär im Vorstand oder als Jugendtrainer in die Vereinsarbeit einbinden. Das werden wir mit ihm noch konkret besprechen."

 Martin Haschke und Engin Kizilarslan sind die beiden dienstältesten Spieler des 1. FC Wülfrath.

Martin Haschke und Engin Kizilarslan sind die beiden dienstältesten Spieler des 1. FC Wülfrath.

Foto: Janicki

Der eigentliche Entdecker des jungen Talentes, das für den Kreisligisten FC Tönisheide spielte, war der damalige Co-Trainer und heutige Sportliche Leiter des FCW, Joachim Dünn. "Ich machte 2006 ein Probetraining und wurde in den Verbandsliga-Kader aufgenommen", erinnert sich Haschke an die Anfänge. "Damals war Jockel Vollack Trainer beim 1. FC Wülfrath. Für mich übrigens mit der beste Coach, den ich in all den Jahren beim FCW hatte. Er konnte gut mit jungen Spielern arbeiten." Nach bereits fünf Spieltagen gehörte Haschke zur Startelf. Mit Marco Menge bildete er ein tolles Innenverteidiger-Duo. Die paar Jahre mit Marco seien fußballerisch eine schöne Zeit gewesen, versichert er. "Unser Bollwerk im Abwehrzentrum mussten die Gegner erst einmal überwinden", betont er.

Einen bleibenden Eindruck hinterließ bei ihm als Trainer auch Ex-Bundesliga-Profi Joachim Hopp. "Hoppi war ein typischer Malocher aus dem Ruhrpott, der eine Menge von uns Spielern forderte und eine Mannschaft motivieren konnte. Der war im positiven Sinn fußballverrückt", sagt der 30-Jährige. "Leider haben wir in der Oberliga-Saison 2012/13 in der Hinserie schwach gespielt. Die Rückrunde lief deutlich besser, das verhinderte aber nicht, dass wir aus der Oberliga abstiegen", berichtet Haschke.

Dass Martin Haschke ein Mann des Ausgleichs ist, wird deutlich, als er ein Urteil über die verschiedenen Übungsleiter in seiner langen Karriere beim FCW fällen soll. "Eigentlich habe ich fast nur gute Trainer gehabt . . .", stellt er fest. Haschke betont, dass er nie groß vorhatte, den FCW zu verlassen. "Sicherlich gab es immer mal Angebote anderer Vereine und ich habe beispielsweise mit dem Präsidenten des damaligen Regionalligisten SSVg Velbert ein Gespräch geführt. Letztlich zog es mich aber zu keinem anderen Klub. Ich habe mich immer beim FCW wohlgefühlt. Ich wohne in Wülfrath und bis zum Lhoist-Sportpark sind es gerade mal zwei Kilometer", plaudert er aus dem Nähkästchen.

Der überragende Abwehrorganisator, der das Tackling und das Kopfballspiel bestens beherrscht, betont, dass ihm die gute fußballerische Ausbildung in der Jugend von Fortuna Düsseldorf bei seiner langen Laufbahn sehr geholfen habe. "Da wurde ein wichtiger Grundstein gelegt."

Vergeblich hoffte Martin Haschke jetzt, nach dem Ende der regulären Bezirksliga-Runde noch drei Partien für den 1. FC Wülfrath bestreiten zu können. In der Aufstiegsrelegation kam das Aus jedoch schon in der ersten Begegnung mit der glatten 0:3-Niederlage beim TuS Fichte Lintfort. Dem Innenverteidiger blieb damit ein toller Abschluss seiner aktiven Fußball-Zeit verwehrt.

(klm)
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