Erkrath Präsident und Hoppeditz

Düsseldorf · Richard Voges hat die Rolle nur vorübergehend übernommen. Er musste kurzfristig für Marita Nikolic einspringen, die nach sieben Jahren nicht mehr weitermachen will. Das neue Sessionsmotto lautet „Karneval ist der Hit, komm‘ nach Erkrath und mach‘ mit!“

Nach sieben Jahren erwachte am Samstagabend in der Erkrather Postwirtschaft bei den „Letzten Hängern“ ein neuer Hoppeditz aus seinem Dornröschenschlaf. „Hänger“-Präsident Richard Voges hielt im bunten Kostüm seine närrische Rede und sparte nicht an Kritik und Vorschlägen für Ereignisse aus Bundespolitik und aus dem lokalen Bereich. So freute sich der Hoppeditz über die Sanierung von Kurhaus und Bahnhof. Im Kaiserhof sei ein neuer Brauereiausschank eine gute Lösung, genau wie der Bürgerbus, der es immer noch nicht bis nach Erkrath geschafft hat. Außerdem dichtete Voges einige nette Strophen auf die bevorstehenden Kommunalwahlen im kommenden Jahr.

Freude auf die Session

Bürgermeister Arno Werner nahm es mit Humor, fügte aber trotzdem eine kleine „Gegenrede“ hinzu. „Karneval ist der Hit, komm‘ nach Erkrath und mach‘ mit!“ heißt das aktuelle Sessionsmotto der „Letzten Hänger“, die sich allesamt auf eine tolle neue Session freuen. Auch „Übergangs-Hoppeditz“ Voges gefiel die neue, ungewohnte Aufgabe ausgesprochen gut. „Es hat mir wirklich großen Spaß gemacht, aber das wird dennoch eine einmalige Sache bleiben.“

Der Präsident erfuhr erst vor vier Wochen, dass er als Hoppeditz einspringen musste und hatte deshalb nur eine kleine Vorbereitungszeit. Bei den „Letzten Hängern“ ist Voges ist seit knapp 18 Jahren dabei. Am Rheinischen Karneval war der gebürtige Niedersachse schon immer interessiert. 1972 zog es den kaufmännischen Angestellten aus beruflichen Gründen ins Rheinland, seit 1974 wohnt er in Erkrath. „Mir gefällt das Brauchtum hier. Aber es ist nicht so, dass wir in Niedersachsen keinen Karneval kennen würden.“ Die Liebe zur fünften Jahreszeit teilt er mit seiner Frau Angelika Voges, die bei den Hängern die Geschäfte führt. Auch die Westfälin lernte die Fünfte Jahreszeit im Rheinland von einer neuen Seite kennen. Seit elf Jahren sind beide nun zusammen im Vorstand aktiv.

Hoppeditz-Vorgängerin Marita Nikolic begründete ihren Abgang mit einem Zitat der Kölner Künstlerin Trude Herr. „Man sollte immer gehen, wenn es gerade am Schönsten ist.“ Sieben Jahre seien eine lange Zeit gewesen und nun sei ein anderer dran. Die „Hoppeditzin“ genoss es stets, bei den Erkrather Umzügen fleißig Kamelle in die jubelnde Menge zu werfen und auch die Klüngelbälle in der Stadthalle seien immer einsame Spitze gewesen. „Ich ziehe den Hut vor Richard Voges“, sagt Nikolic. „Das hat es noch nie gegeben, dass Präsident und Hoppeditz eine Person sind.“

(RP)
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