Mettmann Kosten senken und Klima verbessern

Mettmann · Im Altenpflegeheim St. Elisabeth wird systematisch die ökologische Effizienz überprüft und verbessert.

 Geschäftsführer Stefan Wigge (r.) und Markus Janßen, Leiter des technischen Dienstes, gestalten das Haus Elisabeth nach ökologischen Gesichtspunkten umgestaltet. So werden alte CDs und DVDs gesammelt und recycelt.

Geschäftsführer Stefan Wigge (r.) und Markus Janßen, Leiter des technischen Dienstes, gestalten das Haus Elisabeth nach ökologischen Gesichtspunkten umgestaltet. So werden alte CDs und DVDs gesammelt und recycelt.

Foto: Dietrich Janicki

Im Altenpflegeheim St. Elisabeth wird systematisch die ökologische Effizienz überprüft und verbessert.

Das Altenpflegeheim Haus St. Elisabeth Mettmann nimmt seit Sommer an der zweiten Staffel des Klimaschutzprojekts Ökoprofit im Kreis teil. Über ein Jahr lang sollen die Arbeitsabläufe auf ökologische Effizienz überprüft werden und durch innovative Lösungen ein wirtschaftlicher Vorteil entstehen, so die Grundidee.

Geschäftsführer Stefan Wigge hatte von dem durch das Land NRW geförderten Beratungsangebot unter der Federführung des Kreisumweltamtes gelesen und die Teilnahme gleich angemeldet sowie im Haus ein Kernteam von Mitarbeitern berufen, das unter dem Leitspruch "Kosten sparen - Welt bewahren" Ideen zusammentragen und für die Umsetzung konkreter Maßnahmen sorgen soll, ohne Bewohner und Pflegepersonal dadurch zu belasten.

Gemeinsam mit Vertretern neun weiterer Unternehmen aus dem Kreis trifft man sich nun monatlich. Naturgemäß unterscheiden sich Firmen des produzierenden Gewerbes und soziale Einrichtungen wie das Haus St. Elisabeth erheblich, doch bei Themen wie Energieeinkauf, -produktion und -einsparung oder Papierdruck in der Verwaltung kann voneinander abgeschaut und gelernt werden. Je nach Betriebsgröße kostet die Teilnahme 2500 bis 8000 Euro, was für die Etablierung eines Umwelt-Managementsystems vergleichsweise günstig ist.

Dem Kernteam gehört auch der Technische Leiter Markus Janßen an, der den materiellen Umlauf im Haus bestens kennt und seit dem Jahr 2000 bereits viele nachhaltige Strukturen geschaffen hat. So existiert seit Jahren auf der Büroetage die bewährte Sammelstelle für ausgediente CDs und DVDs. Doch die externen Berater des Ökoprofit-Programms haben schon bei der ersten Hausbegehung neue Perspektiven aufzeigen können. Wigge weiß, dass während der alltäglichen Arbeitserfordernisse vieles nicht hinterfragt werden kann: "Es ist schon erstaunlich, wo einem die Augen geöffnet werden, wenn man einmal so begleitet durch das Haus geht."

Ein Negativbeispiel manifestiert sich durch die offene Kuchenkühltheke im hauseigenen Café. Jahrelang lief sie ohne Unterbrechung, obwohl das Café nur zu zwei bis drei Stunden täglich geöffnet hat. In einer kleinen Studie soll nun ermittelt werden, wie dieser Energiefresser gebändigt werden kann. So glaubt Wigge, dass der technische Fortschritt Neuanschaffungen attraktiv macht: "Es gibt heute einfach sehr viel sparsamere Möglichkeiten als früher." Die alte Spülmaschine der Großküche etwa war knapp zwanzig Jahre alt. Eine neue wurde im Herbst installiert und soll Einsparungen bei Strom und Wasser bringen.

Dafür war eine Investition von 25 000 Euro notwendig, die sich nach vier Jahren amortisieren wird. Außerdem wurden umfangreich Perlatoren eingebaut; kleine Strahlregler an den Wasserhähnen, die ganz unmerklich im Gebrauch den Durchfluss verringern. In einem nächsten Schritt soll das Beleuchtungssystem im Treppenhaus überprüft und sparsame LED-Leuchtmittel eingesetzt werden. Bis zum nächsten Sommer wird jeder Bereich des Hauses kritisch auf seine Umweltbilanz begutachtet sein und Haus St. Elisabeth das Zertifikat "Ökoprofit-Betrieb Kreis Mettmann 2013" erhalten.

(lard)
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