Meerbusch Weitere Fahrwege für Schüler und Sportler

Meerbusch · Mataré-Schüler nutzen für den Unterricht Halle in Oberkassel. Hockeyspieler suchen noch Platz fürs Training

 Muss den Sportunterricht neu organisieren: Christian Gutjahr-Dölls

Muss den Sportunterricht neu organisieren: Christian Gutjahr-Dölls

Foto: U.D.

Noch kann draußen trainiert werden - aber sobald sich das Wetter verschlechtert, müssen sich zum Beispiel die Hockeyspieler eine neue Trainingshalle suchen. Die Turnhalle des Mataré-Gymnasiums, die seit August für Flüchtlinge gebraucht wird, steht nicht zur Verfügung. Hatten die Sportvereine zunächst gedacht, dass sie nach den Herbstferien dort wieder trainieren können, wurde jetzt bekannt, dass diese Halle bis zu den Osterferien nicht zur Verfügung steht. "Viele andere Hallen sind ja jetzt schon überbucht", weiß Marcus Hesse, Abteilungsleiter der Hockeymannschaft von Grün-Weiß- Rot Büderich. Er weiß auch: "Es gibt erst einmal keine Trainingszeiten für Hockey in Büderich." Das sei besonders ärgerlich, weil 80 Prozent der Spieler aus dem Stadtteil kämen. Aber: "Wir arbeiten an einer Lösung." Die Turnhalle des Meerbusch-Gymnasiums in Strümp steht ihnen aber auch nicht zur Verfügung. Sie wird ebenfalls zu einer Notunterkunft umgebaut. Hesse vermutet: "Wir müssen auf jeden Fall fahren." Wohin, wisse er im Moment noch nicht.

Fahren müssen aber auch die Schüler des Mataré-Gymnasiums, die seit Ende der Sommerferien ebenfalls keinen Sportunterricht direkt an der Schule machen können. Aber Schulleiter Christian Gutjahr-Dölls ist ganz entspannt. "Wir haben damit überhaupt kein Problem." Seit August wird entweder draußen Sport unterrichtet oder in der benachbarten Maria-Montessori-Gesamtschule. Priorität haben dabei die Schüler, die Sport im Abitur haben. Unterricht wird aber auch an anderen "kreativen" Orten. Dazu zählt für ihn zum Beispiel die Lobby der Schule. Demnächst könne das Mataré die Hockeyhalle des DHC Oberkassel nutzen. "Miete und Transport übernimmt die Stadt." Dass sich Eltern so langsam über den anders organisierten Sportunterricht beschweren, sei nicht bekannt. Das bestätigt auch Kerstin Durduman, Vorsitzende der Schulpflegschaft: "Das Thema ist nur einmal kurz angesprochen worden, es gibt überhaupt keine Beschwerde."

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage machte gestern noch einmal klar, dass es auch zur zweiten Notunterkunft, dem Meerbusch-Gymnasium in Strümp, keine Alternative gebe. "Wir haben alle möglichen freien Hallen und Gebäude geprüft - entweder wollten die Eigentümer sie uns nicht überlassen oder sie waren definitiv nicht für rund 200 Personen geeignet."

(RP)
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