Meerbusch Ein besonderer Blickwinkel auf die Kunst

Meerbusch · In der Reihe "Kunst im Krankenhaus" zeigen acht Schülerinnen der Kunstschule Düsseldorf den Alltag aus ihrer Sicht. Die Ausstellung ist noch bis zum 13. November zu sehen

 Nina Knekties (l.) vor ihrem Bild "Pianospieler" mit Céline Thiem, die sich die Ausstellung in der Therapieklinik ansehen wollte.

Nina Knekties (l.) vor ihrem Bild "Pianospieler" mit Céline Thiem, die sich die Ausstellung in der Therapieklinik ansehen wollte.

Foto: Ulli Dackweiler

Acht Künstlerinnen zeigen mit ihren Bildern, wie die persönliche Betrachtungsweise eines Gegenstands, einer Person, einer Szenerie oder einer Landschaft ausfällt. Diese unterschiedlichen "Blickwinkel" bringen Kunst-Vielfalt in die aktuelle Ausstellung der Reihe "Kunst in der St. Mauritius Therapieklinik".

Zu sehen sind idyllische Stillleben oder zarte Aquarelle, die von Mirela Klyk mit Acryl-Farbe auf die Leinwand gebracht worden sind. Oder Bilder in Acryl, die einzelne Personen in Bewegung zeigen und damit die Farbigkeit des Lebens darstellen. "Menschen sind meine bevorzugten Motive", erklärt Else Gawrych, die bereits als Jugendliche gern gezeichnet hat und sich seit 2011 ihrer Liebe zur Acrylmalerei widmet. Auch Nina Knekties beobachtet Menschen im Alltag. Manchmal hält sie das Gesehene im Kopf fest oder sie macht Fotos. So verfährt sie auch bei Landschafts- oder Architektur-Motiven: "Malen war für mich schon immer das Tollste." Vieles habe sie sich selbst erarbeitet, aber schließlich schloss sich die 37-Jährige einer Klasse der Kunstschule Düsseldorf an. Dort lernte sie bei Cecily Park, den Weg zum eigenen Kunst-Stil zu finden und auch zu gehen. "Die Dozentin lässt den Schülern freie Hand, unterstützt die eigenständige Entwicklung und so kann jeder 'sein Ding' machen", sagt Knekties. Auch die anderen ausstellenden Künstlerinnen haben die Klasse der in mehreren Studiengängen ausgebildeten Dozentin besucht. Cecily Park selbst zeigt in der Therapieklinik kleine Schwarz-weiß-Porträts in Öl auf Leinwand. Unter den jeweils in einen Rahmen vereinten neun Porträts ist stets ein Prominenter - wie Pina Bausch, Günter Grass oder Loriot. Dazu sagt die Künstlerin: "Meine Intentionen und der Schwerpunkt meiner Arbeiten liegen auf dem Versuch, das Bild selbst sprechen zu lassen. So müssen die Bilder weder 'gelesen' noch 'interpretiert' werden." Christa Maerzke-Balde stellt ebenfalls Menschen in den Mittelpunkt, zeigt "Mädchen in Soller" oder "Wanderrast". Zudem sind von ihr in der Cafeteria aufwendig erarbeitete Linoldrucke zu sehen, die dem Betrachter viel Spielraum für Interpretationen lassen.

Das gilt auch für die Arbeiten von Susanne Abeln, die in unterschiedlichen Techniken - Kohle, Rötel, Sepia oder Buntstift auf Papier - entstanden sind. Claudia Heuter ist mit Acrylbildern in zurückgenommenen Farben vertreten, während die Arbeiten von Regine Schmidt - unter anderem "Mädchen aus Ecuador" oder "Frida Kahlo" - farbintensiv sind. "Wir zeigen mit den Bildern, wie bunt der Alltag sein kann", erklärt "Kunst im Krankenhaus"-Kuratorin Monika Sterk. Auch Besucher haben ihre Freude. "Es gibt interessante Arbeiten zu sehen", sagt Céline Thiem, während sie sich mit Nina Knekties über deren Bild "Pianospieler" unterhält.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort