Michael Regenbrecht Nützliches Meerbusch-Wissen

Verkehr: Als die Oberkasseler Brücke fertig gebaut wurde, konnte die Rheinbahn am 15. Dezember 1898 die Linie "A" in Betrieb nehmen: Die erste elektrische Schnellbahn Europas fuhr mit 40 km/h von Düsseldorf (Ratinger Tor) über Oberkassel, Lörick, Büderich, Osterath, Fischeln nach Krefeld. Personen wie auch Güter wurden transportiert. 1937 änderte sich das Kennzeichen in "K" (Krefeld). Noch heute ist "K-Bahn" gebräuchlicher Name für die U76. Wappen: Der Künstler Waldemar Mallek entwarf Meerbuschs Wappen, das 1971 genehmigt wurde: Im oberen Drittel - "Schildhaupt" - verläuft eine rote Wellenlinie für den Begriff "Meer". Acht vor gelbem Hintergrund sternenförmig angeordnete rote Blüten symbolisieren die Vereinigung der Altgemeinden Büderich, Osterath, Lank-Latum, Ossum-Bösinghoven, Strümp, Langst-Kierst, Nierst und Ilverich. Es steht für das Wachsen und Emporstreben der neuen Stadt. Koalitionen: Von 1970 bis 1975 und bis 1979 gab es eine Große Koalition aus CDU und SPD. Danach regierte die CDU unter Ernst Nüse zwei Legislaturperioden. Eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen gab es von 1989 bis 1994 unter Lothar Beseler. Erneut allein an der Macht: die CDU unter Rolf Hapke bis 1999, ab 1999 bis 2009 unter Dieter Spindler, ab 2009 in Kooperation mit den Grünen. Das Bündnis wird seit 2014 unter Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage fortgesetzt. Kino: In Osterath gab es von 1924 bis 1937 ein Lichtspieltheater. Ein Privatmann initiierte es als Nebengeschäft zu seiner Fahrradwerkstatt. Weil er nicht die Lizenz erhielt, übernahm die Gemeinde. Nur: Die Stummfilme plus Geiger und Klavierspieler waren teuer. 55 bis 60 Besucher hätten in die ehemalige Sauerkrautfabrik - den Theatersaal - kommen müssen, um die Kosten zu decken. Das Publikum blieb aber aus. Ab den 1930er übernahmen die Nationalsozialisten den Betrieb.

Maike Billen fasste die Recherche von Michael Regenbrecht zusammen.

(RP)
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