Meerbusch Amok-Alarmsystem: UWG kritisiert Verschiebung

Meerbusch · CDU, Grüne und FDP lehnen die Ausstattung der Schulen mit einem Alarmsystem nächstes Jahr ab

Im kommenden Jahr sollen Meerbuschs Schulen mit einem Alarmierungssystem gegen Amok-läufe geschützt werden. So steht es im Haushaltsplan der Verwaltung für 2014. In den vergangenen Tagen haben sich jedoch sowohl die FDP-Fraktion als auch die Mehrheitsfraktionen von CDU und Grünen gegen die Ausstattung ausgesprochen – sie wollen die 165 000 Euro schwere Investition verschieben. "Irgendwann wird es vielleicht einmal eine Richtlinie des Landes zu Amok-Alarmierungssystemen geben. Wir sollten jetzt nicht zuvor ins Blaue hinein eine solche Anlage installieren", erklärte der FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus Rettig.

Gestern kritisierte die UWG-Fraktion die geplante Verschiebung. "Die UWG-Fraktion fordert schon seit ihrem Einzug in den Stadtrat, Sicherheitseinrichtungen wie Amokalarmierung in Meerbuschs Schulen zu installieren", erklärte die stellvertretende Vorsitzende der Wählergemeinschaft, Daniela Glasmacher. "Wir wollen die Sicherheit an unseren Schulen erhöhen." Insbesondere durch vergangene Amok-läufe und Androhungen in diversen Städten sei diese Sicherheit stark infrage gestellt, so Glasmacher. "Durch geeignete Alarmierungssysteme könnte man die Sicherheit an Meerbuscher Schulen stark erhöhen."

Im Herbst 2011 hatten die NRW-Kreispolizeibehörden bei verschiedenen Veranstaltungen Schulträger und Schulleitungen über die Vorschläge des Landeskriminalamtes zu den "technischen Sicherungsmaßnahmen in Zusammenhang mit Amoktaten und vergleichbaren Gefahrenlagen an Schulen" informiert. Glasmacher: "Durch die Vorschläge des LKA, insbesondere zu den Verschlusssystemen für Klassenraumtüren und zu den "Alarmierungsanlagen, wurden die in 2011 festgelegten Standards für die baulichen und technischen Präventivmaßnahmen bestätigt und vom Schulamt im Rhein-Kreis Neuss bereits umgesetzt." Alle Überlegungen müssren von Verantwortungsbewusstsein getragen sein und dürfren sich nicht kurzfristig nicht einem Spardiktat, so die UWG-Vize-Vorsitzende. "Eltern der betroffenen Schulen sollten gefragt werden, ob sie mit den Einsparvorschlägen von FDP, CDU und Grünen einverstanden sind."

(mrö)
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