Leverkusen Schießverein verlässt Aktionsgemeinschaft

Leverkusen · Das Zerwürfnis war vorauszusehen, seit Sonntag ist es offiziell: Der Schießverein Rheindorf tritt mit sofortiger Wirkung aus der Aktionsgemeinschaft Rheindorfer Vereine aus.

 Aktionsgemeinschafts-Vorsitzender Erhard Schoofs.

Aktionsgemeinschafts-Vorsitzender Erhard Schoofs.

Vorausgegangen waren der Trennung viele böse Vorwürfe auf beiden Seiten, bei denen es unter anderem um viel Geld ging. Genauer gesagt um bis zu 40 000 Euro (wir berichteten). Nach drei gemeinsam organisierten Integrativen Schützen- und Stadtfesten wollte die Aktionsgemeinschaft, die als Koordinator von fast 50 Rheindorfer Vereinen fungiert, mal in die Kasse schauen, die stellvertretend der Schießverein übernommen hatte.

Der Vorstand weigerte sich, die Finanzen offenzulegen. Es wurden Gerüchte laut, der Schießverein wolle das Jugendhaus zum Schützenheim umbauen – Sanierungskosten von bis zu eben diesen 40 000 Euro standen im Raum und wiederum Gerüchte, dass der Verein das Geld von den Einnahmen der gemeinsamen Feste abgezwackt habe. Der wehrte sich: "Es gingen Gelder auf unser Konto, aber die Ausgaben haben die Einnahmen weit überschritten", erklärte Schatzmeisterin Monika Markus damals.

"Gemeinschaft ist Machtportal"

Nun also die Trennung; und auch die geht nicht ohne Vorwürfe ab. "Wir vermögen in der Aktionsgemeinschaft keine demokratischen Strukturen zu erkennen, sie wird politisch geführt und dient offensichtlich nur noch als Machtportal für deren Sprecher Schoofs", teilt Schießvereins-Vorsitzender Wolf-Peter Markus mit. "So genannte ,Vorstandswahlen' waren schon immer eine Farce, eine Mandatsprüfung fand nie statt." Die Aktionsgemeinschaft rücke die Vereinsverantwortlichen in ein schlechtes Licht und denunziere sie persönlich.

Ein weiterer Vorwurf: Schoofs rücke das Stadtteilfest extra an das Schützen- und Stadtteilfest heran. "Der Gemeinschaftszweck, nämlich Terminüberschneidungen zu vermeiden, wird bewusst und zweckgerichtet pervertiert, um uns als einem ihrer Mitgliedsvereine zu schaden."

Eine Rückkehr in die Aktionsgemeinschaft behalte sich der Schießverein "für den Zeitpunkt vor, an dem Herr Schoofs keinen maßgeblichen Einfluss mehr auf diese hat."

Aktionsgemeinschafts-Sprecher Erhard Schoofs kommentiert den Rückzug des Schießvereins so: "Jetzt haben wir eben nur noch 52 angeschlossene Vereine. Wir haben den Rücktritt wir mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen – schade ist es trotzdem irgendwie."

(RP)
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