Leverkusen Schauspieler Kremp plaudert auf dem roten Sofa munter drauf los

Leverkusen · Der Vormittag hatte es in sich für Jan-Gregor Kremp. Erst holte er sein verschobenes Soloprogramm "Ist mir so passiert" bei Bayer Kultur nach und wechselte nach gut zwei Stunden gleich ins Bistro, der Kulisse zum letzten Talk der Saison. Viele Zuschauer folgten ihm, um den Schauspieler etwas privater zu erleben. Auf dem roten Sofa beantwortete er Dr. Volker Mattern Fragen. Der wollte zunächst wissen, wie der bekennende Bayer 04-Fan den Samstagabend verbracht habe. "Ein schönes Rosmarinhähnchen in den Ofen und dann Fußball gucken." So kurz fielen seine Antworten sonst nicht aus.

 Der Schauspieler Jan-Gregor Kremp im Gespräch mit Volker Mattern (r.).

Der Schauspieler Jan-Gregor Kremp im Gespräch mit Volker Mattern (r.).

Foto: Uwe Miserus

Kremp plauderte über die Kindheit in Leverkusen, Berufswahl, Schauspielkarriere und verriet, wer letztlich dafür verantwortlich ist, dass er heute mit der Familie wieder in seiner Heimatstadt wohnt. Das war seine Frau, Johanna Gastdorf, die mit seinem Sohn und seiner Mutter am Tisch neben der Bühne saß. "Als Hamburgerin!" setzte Kremp hinzu. Aber beide seien sich einig gewesen, dass eine Familie sesshaft werden müsse, bevor der Sohn schulpflichtig wird. Ein Theaterkind sollte es nicht werden. Kremp erzählte von fünf Geschwistern und einem Vater, Prof. für Schulmusik an der Kölner PH, der mit Fußballverein und "amerikanischem Zeug" wie Kaugummi nicht viel im Sinn hatte. "Aber bei Instrumenten durften wir alles", sagt er, der außer Klavier auch noch Trompete lernen durfte. Beste Voraussetzungen für ein Studium der Schulmusik, für das sich Kremp tatsächlich zunächst eingeschrieben hatte.

Aber nach erster Bühnenerfahrung in einer Kabarettgruppe wollte er doch Schauspieler werden. Ein halbes Jahr lang habe er in verschiedenen Häusern vorgesprochen, endlich geklappt hatte es ausgerechnet im Salzburger Mozarteum, keine schlechte Adresse. Auf der Bühne hat er über Jahre hinweg eine Reihe großer klassischer Rollen gespielt. Ob er das nicht vermisse beim Film- und Fernsehgeschäft, wollte Mattern wissen. "Eigentlich bin ich Schauspieler geworden, weil ich ans Theater wollte", bekennt sich Kremp immer noch zur Bühne. "Ich liebe die Gerüche, das ist einfach meins, da hängt mein Herz dran."

Und er schätzt die gehaltvollen Texte der großen Bühnenwerke, die einem etwas abverlangen und zum Nachdenken anregen. "An Fernsehbüchern muss man erst arbeiten", verriet er. So wie es bei ihm ankomme, könne man manches einfach gar nicht lesen. Die Auszeichnung, die ihm mehr bedeute als seine Filmpreise, hatte er mitgebracht: den Leverkusener Löwen.

(mkl)
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