Leverkusen Ein Musical führt von Witzhelden nach Santiago de Compostela

Leverkusen · Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela im Nordosten Spaniens ist seit Jahrhunderten ein beliebter Pilgerweg. Er gehört zu den ältesten und bedeutendsten Wallfahrten der Christenheit. Tausende Menschen laufen die Wege, die mit einer Jakobsmuschel gekennzeichnet sind. Die gibt es auch in der Umgebung. Von Wermelskirchen kann man zum Beispiel über Altenberg Richtung Köln wandern, ehe es von dort aus in die benachbarten Länder geht. Inwiefern eine solche Wanderung einen Menschen verändern kann, hat die evangelische Kirchengemeinde Witzhelden in Form eines Musicals nach Siegfried Fietz - oder besser: einer musikalischen Pilgerreise - dargestellt.

 Die verschiedenen Gruppen der evangelischen Kirchengemeinde bezogen ihre Zuhörer in ihren Auftritt mit ein.

Die verschiedenen Gruppen der evangelischen Kirchengemeinde bezogen ihre Zuhörer in ihren Auftritt mit ein.

Foto: Uwe Miserius

Dabei bot die Gemeinde aus dem Höhendorf einige ihrer Gruppen auf: So waren an der Aufführung zum Beispiel die Tanzgruppe, der Singkreis, die Sing- und Musiziergruppe Con Dios sowie der Kinderchor WiKiCho beteiligt. Und alle gemeinsam nahmen sie die Zuhörer mit auf einen Weg des Fragens und des Glaubens. Im Vordergrund standen dabei immer die Freude und die Hoffnung.

Die Geschichte: Jakob Mayer ist ein Mann, der sein Glück an der Börse oder im Casino gesucht hat. Als er einen Anruf vom Pflegeheim bekommt, dass seine Mutter im Sterben liegt, verspricht er ihr widerwillig, sich auf den Jacobsweg nach Santiago de Compostela zu begeben. Sein Gewissen treibt ihn dazu, das Versprechen zu erfüllen. Unterwegs gewinnt er entgegen seiner Erwartung existenzielle und spirituelle Erkenntnisse, indem er Menschen trifft und von ihnen lernt. Zum Beispiel eine Bäuerin, die ihm einen Apfel schenkt. Als börsenabhängiger Finanzmensch versteht er zunächst nicht, warum sie ihm diesen umsonst überlässt. Doch bald versteht er, dass es weitaus mehr gibt als materielle Güter.

Am Zielort angelangt, spürt Jakob, dass er sein Leben ändern will. Und genau diese Erfahrung sollten die Zuschauer und Zuhörer auch am Ende der Veranstaltung mit auf ihren eigenen Weg nehmen. Schließlich wurden sie bereits während des Stückes miteinbezogen: "Der Weg ist das Ziel", "Wir sind Pilger" und das kirchenbekannte "Laudate omnes gentes - Lobsingt ihr Völker alle" wurden mit den Besuchern gemeinsam gesungen.

(hawk)
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