Leverkusen "Das Schmetterlingsprinzip" - ein Buch über Tod und Trauer

Leverkusen · Wie kommt jemand auf die Idee, ein Buch über Trauer und Tod zu schreiben? "Die Antwort ist ganz einfach", sagt der Leverkusener André Hötzer. "Je älter wir werden, desto häufiger verlieren wir Menschen, sei es durch Krankheit, Unfall oder andere Schicksale." Im Grunde habe er sich aber schon lange mit dem Thema beschäftigt, denn als Kind habe er unter großen Ängsten gelitten, seine Eltern zu verlieren. Vermutlich, weil er im Umfeld sah, wie sehr Bekannte unter dem Verlust von Freunden und Verwandten litten.

"Kinder haben keine vorgefertigte Meinung. Sie wissen intuitiv oft viel mehr als Erwachsene. Auch über den Tod", sagt der Geschäftsführer der Firma Rheinischer Immobilienservice überzeugt. Diesen Standpunkt vertritt der 53-Jährige auch in dem von ihm verfassten Büchlein mit dem Titel "Das Schmetterlingsprinzip". Darum geht es: Das Kind Marie ist traurig, weil es seine Eltern bei einem Autounfall verloren hat. Die Kleine fühlt sich alleine mit Ängsten, Sorgen und unendlicher Trauer. Ihr einziger Verwandter - Onkel Nico - weiß auch keinen Rat. Doch Marie bekommt unerwartet Hilfe und kann wieder hoffen.

"Nach Veröffentlichung fiel die Resonanz positiver aus als erwartet", erzählt der Hobbyautor. Die Leverkusener Kinderkrebshilfe, Beerdigungsinstitute und andere Organisationen, die sich häufig mit dem Tod befassten, haben das Werk mit Illustrationen von Daniela Henninger inzwischen bestellt.

Darin versucht Hötzer, Hilfestellung vor allem für Kinder zu geben, so dass es ihnen leichter fällt, mit dem Erlebten umzugehen. Einfühlsam, berührend und tröstend schildert der Hobbyautor, wie es möglich ist, positive Kraft zu schöpfen. Hötzer hat einen Schreibstil entwickelt, der berührt. "Gibt es etwas nach dem Tod?", fragt Marie in seinem Buch. "Der Tod ist nicht das Ende", bekommt sie mit diversen Erklärungen zur Antwort. Da ist die Rede zum Beispiel von der Raupe, die sich in einen Schmetterling verwandelt. Wenn Menschen sterben, schreibt Hötzer, verändern sie nur ihren Zustand und werden transformiert. Nur weil wir etwas nicht sehen und begreifen können, bedeutet das nicht, dass es nicht existiert. Als Beispiel führt er einen Blinden an, der ein Mohnfeld nicht sehen, aber riechen und im wahren Wortsinn begreifen kann. Es gebe viele Menschen, die sehen könnten und doch blind seien für das Wesentliche, führt Hötzer aus und rät jedem, das Leben zu genießen: "Wir leben jetzt, hier und heute, das Morgen ist niemandem versprochen."

"Das Schmetterlingsprinzip", gebunden, 15,99 Euro, Eigenverlag (ISBN-13: 9783743157507).

(gkf)
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