Leverkusen Bayer-Krebswirkstoff: Vermarktungsvorteile in den USA

Bayer hat sich für sein neues Krebsmedikament Vermarktungsvorteile in den USA sichern können. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den in der Entwicklung befindlichen Wirkstoff Regorafenib als so genannte Orphan Drug eingestuft, wie Bayer am Freitag mitteilte.

Leverkusen: Bayer-Krebswirkstoff: Vermarktungsvorteile in den USA
Foto: AP, AP

Mit dieser Einstufung als Medikament zur Behandlung seltener Krankheiten sichert die FDA sieben Jahre Marktexklusivität zu, falls der Wirkstoff zugelassen wird. So will sie Anreize schaffen, um die Entwicklung von Arzneien gegen Krankheiten zu fördern, an denen landesweit in den USA weniger als 200.000 Menschen leiden.

Bayer testet Regorafenib als Mittel gegen gastrointestinale Stroma-Tumore, einem Krebs des Magen-Darm-Traktes. Aktuell durchläuft der Wirkstoff die dritte klinische Testphase. Neue Medikamente müssen erst drei Phasen der klinischen Entwicklung vor einem Zulassungsantrag bestehen. Eine Zwischenanalyse von Studiendaten sei für Februar 2012 vorgesehen, sagte eine Sprecherin. Endpunkt der Studie sei voraussichtlich Anfang 2013. Spitzenumsatzschätzungen für die Substanz legte Bayer nicht vor.

Regorafenib ist eine Schwester-Substanz des Wirkstoffs Sorafenib, der dem Bayer-Krebsmittel Nexavar zugrunde liegt. Beide Substanzen sind sogenannte Multikinase-Hemmer, die das Tumor-Wachstum unterdrücken sollen.

Um Regorafenib gibt es einen Rechtestreit zwischen Bayer und dem US-Biotechunternehmen Onyx, mit dem der Leverkusener Konzern bei Nexavar zusammenarbeitet. Das US-Unternehmen ist im Unterschied zu Bayer der Auffassung, auch an dem Nexavar-Nachfolger Rechte zu haben. Mit Nexavar erwirtschaftete Bayer 2009 einen Jahresumsatz von 640 Millionen Euro.

(RTR/jco)
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