Leichlingen Retter setzen aufs Quad "Wühlmaus"

Leichlingen · Die Feuerwehr Leichlingen hat ein Quad angeschafft, mit dem vor allem die Suche nach Vermissten in schwierigem Gelände möglich ist. Bisher nutzen vor allem Soldaten und Hobbyfahrer solche Gefährte.

Laut Tierlexikon ist eine Wühlmaus zwischen sieben und 23 Zentimetern lang und wiegt circa 80 bis 200 Gramm. Sie lebt bevorzugt im Waldboden, durch den sie sich mit kleinen Krallen durchwühlt.

Ein etwas größeres Exemplar der Wühlmaus besitzt seit gestern der Löschzug III Metzholz der Feuerwehr Leichlingen: Vier Räder, 34 PS, Vollautomatik, 316 Kilogramm Eigengewicht, Seilwinde und Anhängerkupplung lauten die Daten. Hierbei handelt es sich zwar nicht um eine lebendige Wühlmaus, aber die Kinder des Kindergartens Villa Kunterbunt fanden den Name "Wühlmaus" trotzdem sehr passend für das neue Feuerwehrauto.

Das außergewöhnliche Gefährt ist ein Geländefahrzeug für ein bis zwei Personen, das in Deutschland überwiegend als Sport- und Freizeitauto benutzt wird. Doch das wendige Fahrzeug hat einige Qualitäten, die es für den Feuerwehreinsatz attraktiv machen. So ist es zum Beispiel sehr gut dazu geeignet, verletzte Personen aus dem Wald zu bergen oder etwa dazu, die oft kilometerlangen Schläuche während der Wasserförderung zu kontrollieren.

"2008 haben wir unseren Gerätewagen Logistik eingeweiht, mit dem wir bis zu zwei Kilometer Schlauch in sehr kurzer Zeit verlegen können. Bei einem Einsatz hatten wir leider einmal nach 400 Metern und einmal nach 700 Metern einen Schlauchplatzer. Diese Strecke zu Fuß abzulaufen, um die Löcher zu flicken, dauert. Da kam uns zum ersten Mal die Idee mit dem Quad", erzählte Brandinspektor Achim Berger.

Als dann Ende Dezember 2010 eine ältere Dame stürzte und die Feuerwehr sie aus dem Tiefschnee bergen musste, kam die Idee schließlich wieder hoch. Im Januar 2011 wurde vom Förderverein des Löschzug III Metzholz beschlossen, das Feuerwehr-Quad inklusive Schutzausrüstung anzuschaffen — alles in Eigeninitiative. 180 Arbeitsstunden wurden investiert, um das Quad feuerwehrtauglich herzurichten.

Dabei hat vor allem der Anhänger eine große Rolle gespielt: "Mit sieben Handgriffen lässt sich der Nachläufer einfach zusammen- und wieder auseinanderbauen. So können Personen sicher aus sperrigem Gelände geborgen werden", sagte Berger, der sich die Konstruktion ausgedacht hat.

Vor allem Joachim Noß vom Pilgerheim Weltersbach ist von der Anschaffung des Quads begeistert: "Im letzten Jahr war ein Bewohner des Heims die ganze Nacht über verschwunden. Als am nächsten Tag die Feuerwehr mit der Suche beauftragt wurde, konnten sie ihn schnell wieder finden.

Mit dem Quad wird die Personensuche noch einfacher." Zwar wünscht sich Noß, dass das Quad nicht oft eingesetzt werden muss, doch er und die Leichlinger Bevölkerung können sich nun, noch sicherer fühlen.

(RP)
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