Leichlingen Offene Arme für Edeka

Leichlingen · Zwar wurden auch ein paar Bedenken angemeldet. Aber der Großteil der 100 Teilnehmer der SPD-Informationsveranstaltung zur Ansiedlung eines Supermarktes im Bereich Trompete ist für das Projekt. So werde die Nahversorgung gestärkt und Langenfeld ein Schnippchen geschlagen.

Zwar war das Interesse so groß, dass nicht alle Gäste einen Sitzplatz bekamen. Dafür waren sich aber fast alle 100 Teilnehmer einig: Sie wünschen sich so schnell wie möglich einen neuen Supermarkt auf dem Festplatz des Schützenvereins Trompete 1904 an der Reusrather Straße. Wenn alles zügig vorangeht, kann im Leichlinger Westen schon Ende 2012 eingekauft werden. Verhandlungen laufen derzeit mit Edeka.

Weil sich SPD-Ratsfrau Roswitha Süßelbeck und Fraktionsvorsitzender Hans Gonska ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung verschaffen wollten, hatte die Partei am Mittwochabend zur Versammlung eingeladen. Es eilte, denn am Montag tagt der Bauausschuss in öffentlicher Sitzung. Sobald der Rat dem Bauvorhaben zugestimmt hat, können Flächennutzungsplan geändert und Bebauungsplan erstellt werden. Danach kommt der Investor, die Firma Ten Brinke aus Düsseldorf, zum Zuge.

Ihr Projektleiter Jens Gehlings stellte die Pläne vor: Der Vollsortimenter einschließlich Frischeabteilung soll 1400, ein angegliederter Getränkemarkt rund 400 Quadratmeter groß werden. Die Bauzeit liegt bei fünf Monaten. Der Parkplatz ist für 113 Fahrzeuge ausgelegt. Schwierigkeiten dürften dort lediglich die Schuttablagerungen unter der sandigen Oberfläche bereiten. Man müsse sicher etliche Kubikmeter Abfall ausbaggern, lautete der Hinweis eines Bürgers. An der Reusrather Straße sind sowohl Ein- als auch Ausfahrten geplant.

Einige Anwohner meldeten Bedenken an, es könne zu einem Verkehrskollaps kommen. Wie der Verkehr letztlich zu regeln ist, wird ein Verkehrsgutachten aufzeigen. Ein Teilnehmer merkte an, dass das naheliegende Bodendenkmal (Sanddüne) sichtbar bleiben müsse. Eine Zuhörerin wollte wissen, ob der Bedarf überhaupt da sei. Laut Einzelhandelskonzept, argumentierte Gonska, gebe es "großen Nachholbedarf", nur 52 Prozent der Kaufkraft seien vor Ort gebunden.

Für seine Bemerkung, wenn das Angebot stimme, gingen die Leute auch in Leichlingen einkaufen, erntete ein Redner Applaus. Nicht nur für Bewohner der Neubaugebiete sei ein neuer Markt vorteilhaft. Auch ältere Bürger könnten fußläufig einkaufen, statt eigens nach Langenfeld zu fahren. Die Nachbarstadt habe ohnehin genug Geld, nun sei es an der Zeit, dass "Leichlingen eine reiche Stadt" werde.

Weitere Argumente lieferte der Betreiber des Edeka-Marktes in Witzhelden: die Stärkung der Infrastruktur und die Schaffung 50 neuer Arbeitsplätze. Aber da hatte die Mehrheit der Gäste dem Projekt schon lange zugestimmt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort