Wiescheid Nasenmännchen-Familie für Wiescheid

Wiescheid · Der Künstler Franz Leinfelder hat Skulpturen für den Spielplatz des Neubaugebietes in Wiescheid entworfen.

 Franz Leinfelders Skulpturengruppe zeigt eine Familie: Vater, Mutter, zwei Kinder und einen Hund.

Franz Leinfelders Skulpturengruppe zeigt eine Familie: Vater, Mutter, zwei Kinder und einen Hund.

Foto: RALPH MATZERATH

Franz Leinfelder ist ein Mann der Tat. Von staatstragenden Ansprachen hält er nicht allzu viel. "Ich will jetzt nicht lange quatschen", meint der 72-Jährige. "Jetzt ziehen wir den Lappen runter und schauen und das Ding an." Gemeint ist eine fünfteilige Skulpturengruppe, die eine Familie zeigt: Vater, Mutter, zwei Kinder und einen Hund. Schnell ist das verhüllende Tuch von den aus gebürsteten Edelstahl gefertigten Figuren entfernt. Applaus brandet auf.

Etwa 50 Anwohner aus dem Neubaugebiet in Wiescheid waren kürzlich gekommen, um die Einweihung des Kunstwerks zu feiern. Der Künstler spricht von den "Wieköpps", die nun in der Grünanlage wohnen. Der Name des Werks lautet indes schlicht "Familie". Die Optik der Plastiken ist im Stil der von ihm geschaffenen Figuren gehalten, die den Kreisverkehr an der Hardt zieren - und von vielen Langenfeldern "Schwaadlappe" genannt werden.

Auch die Bezeichnung "Nasenmännchen" sei durchaus üblich, meint Leinfelder. "Ich wollte auf dem Spielplatz nichts Abstraktes darstellen, sondern einen Treffpunkt schaffen - vor allem für Familien", sagt Leinfelder. Deswegen gebe es auch Sitzgelegenheiten rund um das Ensemble aus Edelstahl. So könne ein "Kommunikationsplatz" entstehen.

Ganz alleine hat er die überdimensionalen Skulpturen freilich nicht geschaffen. Die Haaner Schlosserei Aust half bei der Fertigung. Das Innenleben ist aus statischen Gründen mit einem Gerüst verstärkt, das in einen Betonsockel eingelassen ist. "Die ersten Skizzen hatte ich bereits nach einer knappen Stunde fertig", sagt der Künstler aus Richrath. "Dann habe ich mich an den PC gesetzt und ein dreidimensionales Modell entworfen." Die Einzelteile seien dann von der Schlosserei ausgestanzt und geschweißt worden. "Die Schweißnähte haben wir dann mit Sandstrahlern geschliffen."

Für Jörg Frischauf, Geschäftsführer der Zeibig Bauträger GmbH, ist das Kunstwerk eine "verdiente Krone" für das Neubaugebiet in dem mit rund 3200 Einwohnern kleinsten Stadtteil Langenfelds. Das Unternehmen hatte das 3,7 Hektar große Gelände gekauft, in Parzellen eingeteilt, erschlossen und vermarktet. Inzwischen sind fast alle der 56 Grundstücke mit freistehenden Einfamilienhäusern aus dem gehobenen Preissegment bebaut. Sechs Flächen sind noch frei. Zeibig realisiert derzeit weiter Bauprojekte im Stadtgebiet - unter anderem an der Galkhausener Straße und auch in Reusrath.

Der Bebauungsplan sah von Anfang einen Spielplatz in der Mitte des Areals zwischen Schlieper-, Park-, und Turmstraße. Bürgermeister Frank Schneider zeigte sich erfreut über die gelungene Vermarktung des Neubaugebietes - und über die Skulpturen von Leinfelder. "Kunst im öffentlichen Raum hat in Langenfeld traditionell einen hohen Stellenwert", meint der Verwaltungschef, "aber sie ist eher selten in reinen Wohngebieten zu finden. Deswegen finde ich den Standort besonders gelungen und hoffe, dass sich das Kunstwerk zu einen lebendigen Ort der Kommunikation entwickelt." Das Edelstahl-Ensemble sei ein Symbol für die Familien, die nun in Wiescheid ihr neues Heim gefunden haben.

(dora)
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