Monheim Grenzen des politischen Talents

Düsseldorf · Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Unter diese Überschrift lässt sich wohl am ehesten der offenbar vorhandene Wunsch des einstigen Peto-Fraktionschefs Daniel Zimmermann packen, Bürgermeister werden zu wollen.

Mangels Berufserfahrung kann man dem 26 Jahre alten, analytischen Kopf der vormaligen Schüler- und jetzigen Studentenpartei allerdings keine ernsthaften Chancen einräumen. Egal, ob Thomas Dünchheim seine Partei nun im Regen stehen lässt oder nicht. Zwar war der Bürgermeister bei seinem Überraschungssieg 1999 auch erst 30 Jahre jung. Aber mit seiner Ausbildung bei der Kreisverwaltung und seinem weitgehend neben dem Beruf absolvierten voll-juristischen Studium an der Kölner Universität stellte er schon damals ein ganz anderes Kaliber dar als der Lehramtsstudent aus Baumberg. Der ist zwar ein fleißiger und intellektuell begabter Junge, der sich auch schon mal die Mühe macht, Diagramme an die Wand zu beamen, um überraschte Ausschussmitglieder zu einem Austausch von Argumente zu zwingen. Doch seine häufig zu langen, wenig zuspitzenden Redebeiträge (legendär: mehr als 40 minütige Haushaltsreden) ließen und lassen nach wie vor Grenzen des politischen Talents erkennen. Genauso wie die verpasste Chance durch einen längerfristigen Handel mit der CDU („Ratskoalition“) nicht nur für klare Mehrheitsverhältnisse im Monheimer Stadtrat, sondern auch für eine konsequentere und verlässlichere Umsetzung eigener Positionen zu sorgen. Wie gesagt: Früh übt sich... JÖRG JANSSEN

(RP)
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