Langenfeld Angst vor Dachlawinen

Schneemassen und das heute einsetzende Tauwetter lassen in Langenfeld und Monheim die Alarmglocken schrillen. Beide Städte ordneten die Schließung von Sport- und Turnhallen sowie weiterer öffentlicher Gebäude an.

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Die Schneemassen der vergangenen Tage sowie das ab Dienstag angesagte Tauwetter führen dazu, dass beide Städte Sport- und Turnhallen sowie weitere öffentliche Gebäude schließen. Betroffen sind in aller Regel Gebäude mit Flachdächern. "Die Abflüsse sind mit Schnee und Eis verstopft, der möglicherweise einsetzende Regen kann nicht wie sonst ablaufen, sondern verstärkt noch das Gewicht der Schneemassen", begründet Wolfgang Hellekes, Chef des Langenfelder Gebäudemanagements die Entscheidung.

Neben den städtischen Turnhallen sind in beiden Städten weitere öffentliche Gebäude betroffen. In Langenfeld ist es die Stadthalle. Die dort geplanten Benefizkonzerte des Konrad-Adenauer-Gymnasiums am Montag und Dienstag Abend fielen bzw. fallen aus. Sie sollen am 24. und 25. Januar nachgeholt werden. Gestern hatten die Klassen 5 bis 10 (Sekundarstufe 1) des Langenfelder Gymnasiums wegen der für rheinische Verhältnisse enormen Schneemassen unterrichtsfrei bekommen.

Die meisten der betroffenen Jungen und Mädchen hatten das erst am Montagmorgen in der Schule erfahren. "Bei mehr als 900 Jungen und Mädchen ist das nicht anders möglich", rechtfertigt KAG-Lehrer Helmut Wendler die Vor-Ort-Information. Am Dienstag soll — nach dem Stand von gestern Nachmittag — der Unterricht wieder stattfinden.

Weitere Schulschließungen waren bis Montag Nachmittag nach Informationen von Langenfelds Schulamtsleiterin Ute Piegeler nicht geplant. Auch Monheims Stadtsprecher Michael Hohmeier waren solche Pläne nicht bekannt. "Freilich", so Piegeler, "dürfen die Schulen die Risiken selbst abschätzen und auch darüber entscheiden, wann und in welchem Umfang Unterricht ausfallen kann oder muss."

In Monheim bleiben neben den Sport- und Turnhallen sowie einigen Umkleide-Gebäuden bis auf weiteres die Aula am Berliner Ring, der Saal der Volkshochschule, das Mona Mare und die Kindertagesstätten Bregenzer Straße (ab heute 12 Uhr, hier sind auch die Unterrichtsräume der Musikschule betroffen) geschlossen. Jenseits dieser präventiven Schließungen mahnt Hohmeier zu ganz besonderer Vorsicht vor den bei Tauwetter herab stürzenden Dach-Lawinen und Eiszapfen. "Es gibt keine Satzung, die Gebäude-Eigentümer verpflichtet, auf Dächer zu klettern und diese von Schneelasten zu befreien. Um so vorsichtiger sollten Passanten sein", sagt der Stadtsprecher.

Schnee und Eis bescherten auch den Feuerwehren erhöhte Einsatzzahlen. So zählten die Monheimer Blauröcke allein am Wochenende (bis Sonntagabend) nach Angaben ihres Sprechers Torsten Schlender insgesamt 24 Notfalleinsätze im Rettungsdienst, darunter sechs chirurgische Notfälle, die durch das Winterwetter bedingt waren. "Von Oberschenkelfrakturen über Kopfplatzwunden bis hin zu Sprunggelenksfrakturen war alles dabei", so der Wehrsprecher. Ein Lkw musste in Monheim von der Feuerwehr freigeschleppt werden, ein Baum sank unter der Schneelast zusammen und wurde teilweise gefällt.

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