Heinsberg Begas Haus feiert einjähriges Bestehen

Heinsberg · Positive Besucherzahl, positive Resonanz, gute Fortschritte in der Digitalisierung und Sichtung des Familiennachlasses, wichtige neue Werke - das im März 2014 eröffnete Begas Haus in Heinsberg blickt ideenreich und positiv in die Zukunft.

 Eine der neuen Dauerleihgaben des Begas Hauses, "König Saul" von Carl-Joseph Begas d.Ä. aus dem Jahr 1839, betrachten Kustos Dr. Wolfgang Cortjaens (v.l.), Museumsleiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann und Festredner Professor Dr. Bernhard Maaz.

Eine der neuen Dauerleihgaben des Begas Hauses, "König Saul" von Carl-Joseph Begas d.Ä. aus dem Jahr 1839, betrachten Kustos Dr. Wolfgang Cortjaens (v.l.), Museumsleiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann und Festredner Professor Dr. Bernhard Maaz.

Foto: Jürgen Laaser

Wer die Bilder einer bekannten Künstlerdynastie aus dem 19. Jahrhundert sehen möchte, muss dafür nicht in eine Großstadt reisen. Seit einem Jahr zeigt das Begas Haus in Heinsberg neben der Regionalgeschichte zahlreiche Werke der gleichnamigen Familie. In einem Festakt zogen Museumsleiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann und ihre Mannschaft Bilanz und blickten in eine positive Zukunft des Museums, das weitere neue Werke der Künstlerdynastie präsentieren kann.

Fast vier Jahre lang war das Museum im Herzen der Kreisstadt renoviert worden und umfasst nun den Gebäudekomplex aus Torbogenhaus, Haus Lennartz und Propsteigebäude. Am 15. März 2014 war es als Begas Haus, Museum für Kunst und Regionalgeschichte, der Öffentlichkeit neu zugänglich gemacht worden. Als "spannendes Kulturinstitut mit gelungenem Ambiente" lobte Staatssekretär Bernd Neuendorf aus dem Ministerium für Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen, der die Grüße der Schirmherrin Ministerpräsidentin Hannelore Kraft überbrachte. Aus landespolitischer Sicht sei das Museum bedeutend, befand er. Doch nicht nur der Rückblick gab Anlass zum Lob. "Seit der Eröffnung war die Museumsleitung unermüdlich tätig, um neue Werke zu akquirieren", sagte Landrat Stephan Pusch.

Vier weitere Werke der Familie Begas konnte Müllejans-Dickmann als Schenkungen und Dauerleihgaben präsentieren. Das Lackbild "Lureley" (nach 1839) ergänzt das im Bestand des Museums befindliche gleichnamige Gemälde von Carl-Joseph Begas d.Ä..

Wie dieses Werk geht die Bronzebüste "Fürst von Bismarck" (nach 1886) ebenfalls als Schenkung in den Bestand des Begas Hauses über. Der Kunstwissenschaftler Professor Bernhard Maaz würdigte dieses Werk in einem Vortrag über den Künstler Reinhold Begas. Außerdem werden die Gemälde "König Saul" (1839) und "Bildnis Rosalie von Zitzewitz" (1840) von Begas d.Ä. als Dauerleihgaben in die Ausstellung aufgenommen. Ersteres hatte die Museumsleiterin "schon vor zehn Jahren ins Auge gefasst". Mit Mitteln der Ernst-von-Siemens-Stiftung sei es dann möglich geworden, das in Kanada befindliche Werk zu ersteigern. Der Aufwand, den das Erstehen solcher Werke stets impliziert, habe sich aber bislang gelohnt, sagte Kustos Dr. Wolfgang Cortjaens. Einschließlich der Begleitveranstaltungen zur Wechselausstellung schätzt er die Besucherzahl des Begas Hauses auf 8000: "Und die Resonanz war sehr positiv."

Verbessern will sich das Heinsberger Museum hinsichtlich der Arbeit mit Schulen. "Wir sind schon auf die Lehrer zugegangen, aber hoffen natürlich auch auf das Engagement der Schulen selbst", schilderte Cortjaens. Fortschritte gebe es bei der Digitalisierung und Sichtung des Nachlasses der Familie Begas. Die heutigen Nachfahren haben etwa Briefe zur Verfügung gestellt, die "eine wahre Fundgrube" seien. Außerdem plant das Museum eine Sonderausstellung im Jahr 2017 anlässlich des Gitarrenfestivals. Darin soll es um den Bezug der Familie Begas zur Musik gehen.

(lado)
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