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Krefeld Pro Tag 500.000 Daten für den Fahrplan

Krefeld · Die Stadtwerke Krefeld machen regelmäßige Erhebungen zu Fahrgastzahlen und werten die Daten der Fahrzeuge aus. Aber auch Standort und Fahrtzeit aller Bahnen spielen eine Rolle, So kann der Fahrplan zum Jahreswechsel optimiert werden.

Die faszinierende Welt der Straßenbahnen
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Eine echte Herausforderung ist die Baustelle am Ostwall für die Stadtwerke Krefeld (SWK) - vor allem für den Schienenverkehr. Seit Monaten müssen die Bahnen über die Philadelphiastraße ausweichen, "wo glücklicherweise Schienen liegen", sagt Guido Stilling, SWK-Geschäftsführer. Und es gab sogar schon mal Tage, an denen der gesamte Bereich rund um die Sankt-Anton-Straße gesperrt wurde, so dass die Straßenbahnen nicht mehr zum Betriebshof der Stadtwerke kamen.

Das alles hat Auswirkungen auf den Fahrplan, der, wenn nicht gerade der Ostwall umgebaut wird, einmal im Jahr wechselt. "Wir haben in Krefeld ein bestehendes Netz und versuchen durch Erhebungen den Fahrplan zu optimieren", sagt Michael Nöhles, der das rechengesteuerte Betriebssystem betreut. Zum Beispiel werden in Zügen die Passagiere gezählt, elektronisch oder durch Infrarot - auch die Schwarzfahrer -, wenn die Fahrgäste durch die Tür kommen. Aus einer solchen Erhebung habe sich ergeben, dass die Nachfrage in Richtung Tackheide mit der 069 so niedrig gewesen sei, dass die Linie eingestellt wurde, dafür jetzt ein Bus fährt, mit mehr Stopps und länger am Abend, sagt Stilling.

Erfasst werden auch alle Daten, die vom Bordcomputer an die Leitstelle übermittelt werden. Alle 20 bis 25 Sekunden werden Standort und Fahrplanlage abgefragt, die auf einem Server in der Leitstelle gesammelt und ausgewertet werden. Wenn alle Busse und Bahnen im Einsatz sind - insgesamt fast 190 -, "kommen am Tag etwa eine halbe Million solcher Datentelegramme bei uns an", sagt Stilling.

In der Leitstelle werden diese Datentelegramme schließlich so verarbeitet, dass sie in Form einer Grafik auf dem Monitor erscheinen. "Je nach Tageszeit sitzen hier ein bis zwei Kollegen, die die einzelnen Fahrzeuge auf dem Bildschirm überblicken", sagt Michael Nöhles. Von dort aus werden auch die Anzeigetafeln an den Haltestellen vertextet, wenn es zum Beispiel eine längerfristige Störung gibt, durch einen Unfall oder eine Sperrung.

Die pünktlichen Fahrzeuge werden in Grün dargestellt, die, die zwei bis drei Minuten Verspätung haben, in Gelb, und alle darüber hinaus in Rot. "Fahrzeuge, die zu früh sind, werden hellblau gekennzeichnet, das soll es aber nicht geben", sagt Nöhles. Schließlich richte sich der Fahrgast nach dem Fahrplan. Über den Bordrechner wird dem Fahrer mitgeteilt, dass er zu früh dran ist, damit er an der nächsten Haltestelle so lange wartet, bis er wieder im Zeitplan ist. Dass Bahnen und Busse blau gefärbt sind, komme aber selten vor, gerade zu Stoßzeiten. Dann sei meistens alles rot auf dem Bildschirm, weiß Nöhles.

Anhand solcher Daten wird der Fahrplan optimiert, am 7. Januar 2015 soll es den neuen geben. "Dann dürfen Busse wieder über den Ostwall fahren", sagt Guido Stilling. Wichtig für die SWK ist die Frage, wie der neue Fahrplan zum Kunden kommt. Zwar gebe es noch das kleine Heftchen, in dem alle Linien mit allen Abfahrtzeiten aufgelistet sind, "zwei Drittel der Fahrgäste holen sich die Fahrplanauskunft über's Internet oder die App", erklärt Stilling. Im gesamten VRR-Bereich würde 65.000.000 Mal mobil eine Fahrplanauskunft angefordert.

In Stein gemeißelt ist ein solcher Fahrplan aber nicht. Wenn besondere Termine in der Stadt anstehen, "sind wir natürlich flexibel", sagt der SWK-Geschäftsführer. Wenn Sinter Klaas nach Uerdingen kommt, verdichtet die SWK die Taktung oder normale Busse werden durch Gelenkbusse ersetzt.

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