Fotos Die faszinierende Welt der Straßenbahnen
Straßenbahnen stehen wie kaum ein anderes Gefährt für beides: faszinierende Technik und nostalgiebeseelte Erinnerung an frühere Zeiten. Sehen Sie hier die Bilder zum Auftakt der RP-Serie "Faszinierende Welt der Straßenbahnen".
Zwei Klassiker finden sich im Cockpit des Blauen Enzian, die Jahrzehnte Stand der Technik waren: Die Kurbel links zum Bremsen und Beschleunigen; und Sand, erkennbar an der hellen Fläche oberhalb des Drehrades rechts. Sand wird bis heute gebraucht, um die Reibung zwischen Rad und Schiene zu erhöhen; die (stehenden) Fahrer des Blauen Enzians dosierten den Sand per Hand mit einer Schüppe und ließen ihn durch einen Trichter auf die Schienen rieseln.
Holzklasse: Die Fahrgäste im Blauen Enzian saßen auf Holzbänken. Was die Bandscheiben vor eine echte Herausforderung stellte, empfinden wir heute als nostalgisch schön.
Der Typ 8xGTW (steht für Acht Achsen Gelenktriebwagen) bot dramatisch mehr Komfort für Fahrer und Fahrgäste: Der Fahrer saß, die Sitze der Fahrgäste waren gepolstert; technisch aber blieb es bei der Kurbel (links erkennbar) zum Bremsen und Beschleunigen; die Fahrer brauchten viel Gefühl beim Fahren; Sand wurde nun per Fußpedal auf die Schienen gelassen. In Krefeld herrschte Wehmut unter den Bahn-Fans bei der letzten Fahrt dieses Typs im Liniendienst.
Polster-Komfort - diesmal im Stoff-Look: Die Sitze wurden weicher, das als hässlich empfundene Plastik verschwand. In der Formgebung überwog das Eckige.
Der Siegeszug der Elektronik beginnt: Beim Typ M8C gibt es keine Kurbel mehr; der Fahrer steuert die Bahn über einen Joystick, den er vor- und zurückbewegt. Die Feinheiten des Beschleunigens und Bremsen übernimmt nun die Elektronik. Die Einsteigetechnik wird raffinierter. Wenn die Tür aufgeht, klappt erstmals unten eine weitere Trittstufe nach vorn. Dennoch blieb auch diese Bahn für Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und alte Leute eine Herausforderung.
Polster im Plastik-Look: Für die Fahrer ist eine Fahrt mit der heute als Party-Tram genutzten Bahn ein Fest - weil sie noch einmal mit Kurbel und viel Gefühl fahren dürfen.
Die moderne Bombardier-Niederflurbahn birgt ein paar Revolutionen: Viel Technik, die bislang an der Unterseite der Fahrzeuge montiert war, ist aufs Dach gewandert, was deutlich einfacher gesagt als getan ist. Die großen Scheiben des Cockpits erlauben maximale Rundumsicht. Vor allem für den Fahrgast ist die Niederflurbahn eine Revolution: Er kann nun fast ebenerdig einsteigen - ein Quantensprung für Rollstuhlfahrer, Kinderwagenschieber und Senioren.
Rund, gefällig, modern - und behindertengerecht: Oben erkennbar Lichtlinien für Sehbehinderte; die Druckknöpfe zum Halten sind mit Blindenschrift versehen.
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