Bauprojekt in Krefeld Loftwohnungen für Samtweberei

Krefeld · Die Alte Samtweberei an der Lewerentzstraße soll für zehn Millionen Euro umgebaut werden. Sie soll das Pionierprojekt für die Entwicklung der Südweststadt werden.

Die Entwicklung des 6721 Quadratmeter großen Geländes der Alten Samtweberei im Block Lewerentzstraße und Tannenstraße in der Krefelder Südweststadt wird konkret — noch in diesem Jahr könnte der Umbau unter dem Projektnamen "Samtweberei Scheibler" in Angriff genommen werden. Das Investitionsvolumen liegt bei knapp zehn Millionen Euro.

Ein von Essener und Krefelder Planern erstelltes Nutzungskonzept für den nächsten Planungsausschuss sieht "hochwertige und innovative Dienstleistungen und Praxen, Angebote im Low-Budget Bereich für Kreative und künstlerische Nutzungen" als Möglichkeiten vor. Kernelement soll ein Gastrobereich mit Außengastronomie zur Lewerentzstraße hin werden.

Weiter sollen hochwertige Loftwohnungen integriert werden, teilweise in Eigentum, teilweise zur Vermietung; außerdem Sozialwohnungen. Im Innenbereich sollen die Sheddachhallen als ehemalige Quartiersgaragen abgerissen werden, sodass "hochwertiger Freiraum" entstehen kann. Die eigentlichen Gebäude nehmen 1540 Quadratmetern der 6721 Quadratmeter Fläche ein.

1880 bis 1890 wurde die spätere Samtweberei Scheibler & Peltzer in Krefelds textiler Blütezeit gebaut. Nach der industriellen Nutzung hatte dort bis 2007 die Schulverwaltung ihren Sitz, bevor sie ins Behnisch-Haus umzog. Die Stadt selbst hat danach ein 50 000 Euro teures Nutzungskonzept für die ehemalige Samtweberei an die Bürogemeinschaft Böll und Blase aus Essen in Auftrag gegeben und dafür Landesfördermittel erhalten — in einem nächsten Schritt will die Stadt das Gebäude bald an Investoren veräußern. Auch die Krefelder Wohnstätte zeigt Interesse: "Wir halten weite Teile des Nutzungskonzepts für gelungen und wollen investieren", betonte gestern Wohnstätte-Chef Thomas Siegert auf Anfrage.

Die Erneuerung des denkmalgeschützten Baus soll eine Initialzündung für die Südweststadt werden. In dem vorliegenden Nutzungskonzept wird vorgeschlagen, die Achse Lewerentzstraße über Corneliusstraße, Lewerentzblock, Alexanderplatz bis Hauptbahnhof neu zu gestalten. Vor dem Bau soll ein "Lewerentzplatz" entstehen — ähnlich wie der schmucke Alexanderplatz.

Die Neugestaltung trägt auch die Handschrift von Krefelds Planungsdezernent Martin Linne: Der betont immer, welch großes Potenzial der Bereich zwischen Ring und Westwall hat — als Kreativquartier. Der Bekanntheitsgrad des Lewerentzblocks soll auch durch künstlerische Events und Tage der offenen Tür gesteigert werden.

(RP)
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