Krefeld Glindholzstraße: Stadt soll Verkehr analysieren

Krefeld · Die Bezirksvertretung äußert den Verdacht: Die Verwaltung verschleppt das Thema Verkehrsberuhigung. Die Anwohner der Glindholzstraße und die der Keutmannstraße sind auf Konfrontationskurs: Sie haben sich in unterschiedlichen Initiativen formiert. Die Interessen der Anlieger beider Straßen widersprechen sich offenbar und gehen nicht zusammen. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ost im Bockumer Rathaus nutzten sowohl Hannelore Schnell für die Betroffenen an der Keutmannstraße als auch Klaus Piepers für die Nachbarn von der Glindholzstraße die Gelegenheit, in der Einwohnerfragestunde ihre Positionen zur Verkehrsführung auf besagten Straßen deutlich zu machen.

 Anwohner der Glindholzstraße wehren sich gegen einen Beidrichtungsverkehr auf dem Abschnitt zwischen Windmühlenstraße und Bockumer Platz. Anlieger der Keutmannstraße halten das für zumutbar.

Anwohner der Glindholzstraße wehren sich gegen einen Beidrichtungsverkehr auf dem Abschnitt zwischen Windmühlenstraße und Bockumer Platz. Anlieger der Keutmannstraße halten das für zumutbar.

Foto: Thomas Lammertz

Klaus Piepers sprach sich dagegen aus, dass die Glindholzstraße im nördlichen Abschnitt hinter der Windmühlenstraße bis zum Bockumer Platz in beide Richtungen befahrbar wird. "Dann wird die Glindholzstraße zu einer Rennstrecke, und der Verkehr, der Schadstoffausstoß und der Lärm werden noch zunehmen zu", sagte er und legte den Kommunalpolitikern eine Liste mit 138 Unterschriften vor.

Hannelore Schnell entgegnete, dass die Zeit während der Kanalbauarbeiten auf der Keutmannstraße nachdrücklich bewiesen habe, dass die Glindholzstraße geeignet sei, den Verkehr für beide Fahrtrichtungen aufzunehmen. Im Übrigen ändere sich für die Anwohner der Glindholzstraße kaum etwas, weil sie im überwiegenden Teil schon heute in beide Richtungen befahren werde. Hans-Jürgen Brockers (CDU), Vorsitzender der Bezirksvertretung Ost, richtete eine "dringende Aufforderung" an die Stadtverwaltung, die Situation dort zu untersuchen. "Sie hat schon lange zugesagt, eine Vorlage erarbeiten zu wollen, in der Aussagen über die beste Lösung, über Kosten und dergleichen mehr stehen", sagte Brockers. Bei Volker Krüger (SPD) machte sich gar "der Verdacht der Verschleppung des Themas" vonseiten der Krefelder Stadtverwaltung breit.

Ehe sich die Fraktionen inhaltlich auf der einen oder anderen Seite positionierten, regte Joachim C. Heitmann (FDP) an, die Verwaltung solle Fakten vorlegen. Das heißt: Heitmann wünscht Angaben über die Zahl der Autos zu den unterschiedlichen Tageszeiten auf den beiden Straßen, der Geschwindigkeit der Pkw, der Anteil der Lkw und der Emissionen. "Die Verwaltung soll zählen und messen und nicht mit Simulationsprogrammen hochrechnen", forderte Heitmann.

(RP/ac)
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