Krefeld Chempark: Krise überwunden

Krefeld · Bis Ende dieses Jahres werden die Firmen auf dem Uerdinger Bayer-Gelände mehr als 63 Millionen Euro investiert haben. Die Auftragsbücher füllen sich, einzelne Unternehmen stellen neue Mitarbeiter ein.

Im Chempark Uerdingen ist die Wirtschaftskrise abgehakt. "Wir sind wieder auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor der Krise angekommen und blicken optimistisch in die Zukunft", sagt Mark Mätschke, Sprecher des Chempark-Betreibers Currenta. Es gibt mehrere Indikatoren, an denen Currenta das bemisst: "Die Firmen auf dem Chempark-Gelände verbrauchen wieder deutlich mehr Energie als noch zu Zeiten der Wirtschaftskrise", sagt Mätschke. "Und die Zahl der Lkw-Ausfahrten mit produzierten Gütern hat gegenüber Dezember 2009 wieder stark zugenommen." 900 Lastwagen verlassen an einem guten Tag den Chemiepark. Im Dezember 2008, auf dem Höhepunkt der Krise, waren es gerade mal nur noch 450. Currenta-Chef Klaus Schäfer ließ die Tor-Öffnungszeiten reduzieren, um Geld zu sparen. Jetzt fahren die Lastwagen wieder — ein leichter Rückgang im August und September sei der Ferienzeit geschuldet, beruhigt Mätschke.

Neue Großanlage

Es gibt weitere Belege dafür, dass es im Chempark aufwärts geht: Nach deutlicher Zurückhaltung in den Monaten der Krise haben die Firmen auf dem Chempark-Gelände in diesem Jahr wieder kräftig investiert. Insgesamt fließen bis Jahresende rund 63 Millionen Euro in neue Anlagen.

Currenta ließ sich den Bau einer neuen Sicherheitszentrale mehr als drei Millionen Euro kosten. Bayer MaterialScience, Erfinder des Basisbestandteils von CDs und DVDs, baut derzeit eine neue Großanlage zur klimaschonenden Chlorproduktion. Die Anlage soll den Energieverbrauch um 30 Prozent reduzieren und den indirekten Ausstoß des Treibhausgases CO2 um 45 Prozent vermindern. Im ersten Halbjahr 2011 wird die Anlage in Betrieb gehen. Die Firma Lanxess investierte vergangenen Monat drei Millionen Euro in neue Filter und baut derzeit eine neue Anlage, die zur Herstellung von Trimethylpropan benötigt wird — einem Ausgangsstoff für zahlreiche Produkte in der Möbel- und Automobilindustrie.

Der wohl stärkste Indikator für den Aufschwung: Die Firma Crenox stellte 40 neue Mitarbeiter ein, Underwriters Laboratories plant zehn neue Arbeitsplätze.

(RP)
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