11.45 Uhr: Die Vorbereitungen beginnen, ich fahre zu Mod's Hair. Mein Friseur zaubert eine Hochsteckfrisur. 13 Uhr: Ich bin wieder zu Hause, Tasche packen, dann ab zum Hotel. 14.30 Uhr: In Traar am Mercure Hotel, wo wir über das Wochenende logieren dürfen, empfängt mich Direktor Walter Sosul. Ich checke ein und beziehe mein Zimmer. 15 Uhr: Es ist noch genügend Zeit, um für die bevorstehende Prüfung zu lernen, denn neben all dem Karneval vergesse ich nicht die Uni. 17.30 Uhr: Umziehen und Make-up machen, die übliche Prozedur: Grundierung, Puder, Lidschatten, Wimperntusche. Muss ja alles perfekt sein für die Bühnen Krefelds. Nägel lackieren nicht vergessen. 18 Uhr: Jetzt fehlt nur noch das Ornat. Ich schlüpfe in Strumpfhose Kleid und Lackschuhe — fertig. Ich betrachte mich noch kurz im Spiegel und bin stolz; jedes Mal, wenn ich mein Ornat anziehe, werde ich daran erinnert, dass auf diesem Ornat für mich ein ganz besonderer Glanz liegt. 1999, als meine Eltern Prinzenpaar Krefelds waren, trug meine Mama genau dieses Ornat. Damals war ich sechs Jahre alt und bestaunte sie. Von da an wusste ich: Das möchte ich auch mal machen. 18.15 Uhr: Ich treffe mich mit meinen Eltern im Hotelrestaurant zum Abendessen. Zeit für die Familie zu finden ist mir sehr wichtig, denn ich weiß, dass niemand anderes in jeder Situation so hinter mir stünde. 19 Uhr: Das Prinzenpaarauto wartet vor dem Hoteleingang. 19.15 Uhr: Ankunft am Krefelder Hof, heute sind wir früher bei Creinvelt, da vorher noch die Ordensübergabe stattfindet. Ich freue mich, ich darf bützen — und das gleich 13 mal. 20 Uhr: Halbzeit — der Dritte von sechs Creinveltaufzügen beginnt. 20.45 Uhr: Prunksitzung der KG Seidenstädter im Seidenweberhaus. Ich darf dem Präsidenten Hans Stawski einen Ehrenorden der Gesellschaft überreichen und verlese die Urkunde. 21.15 Uhr: Blauer Engel — Ehrung für CDU-Geschäftsführer Peter Koenen, ein kurzer Aufzug. 22 Uhr: Flimm-Flämmkes im Raphaelsheim, das Tanzpaar meiner Garde, Nicole und Matthias, präsentiert den Sessionstanz 22.45 Uhr: Karnevalssitzung von Preussen im Stadtwaldhaus, moderiert von Albert Höntges. Was mich freut: Albert hat mit dem Publikum ein Lied extra für uns einstudiert.

Samstag, 4. Februar

7 Uhr: Kurze Nacht, ich springe wieder ins Ornat. 8.30 Uhr: Ankunft beim Friseur, heute muss es schnell gehen. 9.30 Uhr: Eintreffen im Nordbahnhof, mein Adjutant hat mich beim Friseur abgeholt, jetzt gibt es ein Frühstück mit der Prinzengarde. 11.30 Uhr: Wir treten vor den Nordbahnhof. Ich kann es kaum glauben: Damit ich beim Stadtritt bei fast minus zehn Grad nicht laufen muss und weil ich Pferde so liebe, haben meine Eltern mir als Überraschung eine Kutsche organisiert. Vom Nordbahnhof aus startet der Stadtritt der Prinzengarde. Als wir am vorletzten Haltepunkt angekommen sind, steigt ein Prinzengardist von seinem Pferd ab und lässt mich das letzte Stück reiten. Ich freue mich sehr darüber. 17.40 Uhr: Damensitzung der Fidelen 11 im Seidenweberhaus. 18.30 Uhr: Ankunft in St. Hubert bei den Poststuben; hier treffen wir auf das Prinzenpaar von Kempen. 19.45 Uhr: Creinvelt, Krefelder Hof. 21.10 Uhr: Auftritt bei der Linner Burggarde. Zum Abschluss bekommen der Prinz und ich noch Geschenke für die Zeit nach der Session. Im Bus angekommen öffne ich diese sofort und finde einen Massagegutschein. Klasse Idee! 21.35 Uhr: Flimm-Flämmkes. 22 Uhr: Wir kommen ins Pfarrheim St. Josef in Traar. 22.30 Uhr: Es geht in das Stadtwaldhaus zur Sitzung der Rosa Jecken. 23.45 Uhr: Finale bei der KG Verberg in der Turnhalle am Luiter Weg. Tolle Sitzung, freundlicher Empfang, doch dann: Der Strom fällt aus und wir stehen im Dunkeln. Wir stimmen spontan ein Karnevalslied ein, die Kapelle spielt, und nach wenigen Sekunden feiert der ganze Saal. 01.45 Uhr: Es ist noch kein Ende in Sicht: Holger Hannappel hat uns zu einer Geburtstagsparty eingeladen. 3 Uhr: Ich komme hundemüde am Hotel an.

Sonntag, 5. Februar:

10.15 Uhr: Ich treffe mich mit meinen Eltern und mit meinem Onkel und meiner Tante zum Frühstück im Hotel. Die Jungs sind bereits unterwegs zu einer Herrensitzung, da habe ich nichts zu suchen und genieße deshalb das Familientreffen. 12.45 Uhr: Schnell umziehen. 13.25 Uhr: Wir sind im Gartenbauverein Süd beim Frühschoppen der GKG Oraniendorf. 14 Uhr: Eine weitere Herrensitzung steht an. Als Prinzessin geht man nicht zu solchen Sitzungen, deswegen gehe ich mit meiner Garde bei Haus Ritte Kaffee trinken. 15 Uhr: Der letzte Auftritt heute steht bevor im Seniorenzentrum Wilmendyk, dort treffen wir auch auf den Exprinzen Wipi. 16.30 Uhr: Ich komme zu Hause an und sehne mich nach der Couch.

Montag, 6. Februar:

Freier Tag: Zeit für Freunde und Lernen.

Dienstag, 7. Februar:

12 Uhr: Wieder einmal sitze ich beim Friseur und bekomme die Haare gemacht. Mir macht das Spaß. 15.30 Uhr: Karnevalsempfang bei der Westdeutschen Zeitung. 16.45 Uhr: Ankunft in Düsseldorf im Landtag beim Prinzenpaartreffen. 18.35 Uhr: Hausfrauennachmittag der Fidele Ströpp — endlich wieder Damensitzung, denn bei denen hat der Prinz mal nichts zu sagen! 19 Uhr: Erste Damensitzung der KG Grönland; diese Gesellschaft hat eine ganz tolle Tanzgarde. 20 Uhr: Wir werden den ganzen Abend im Stadtwaldhaus verbringen, bei den "Doctores humoris causa". Nachdem Andreas Dams zum neuen Doctor gewählt worden ist, kommen wir auf die Bühne, um ihm zu gratulieren. Ich habe extra für diesen Anlass eine Rede vorbereitet, die ich nach ein paar einleitenden Worten des Prinzen vortrage. Ich begrüße die Doctores wie es sich gehört mit lateinischen Worten, jetzt weiß ich, wofür ich mein Latinum gemacht habe. 01.15 Uhr: Ein schöner Abend endet, Nachtschicht mit Lernen.

Mittwoch, 8. Februar

11 Uhr: Ich fahre zu meiner Großtante und zu meinem Großonkel. Meine Großtante wird mein Altweiberkostüm umnähen. Nach den gemeinsamen Auftritten trennt sich das Prinzenpaar an Altweiber und zieht mit den Garden durch die Stadt, dabei wird aber kein Ornat mehr getragen, da dieser Tag der einzige in dieser Session ist, an dem ich mich verkleiden kann, habe ich mir ein Kostüm ausgesucht. 15 Uhr: Wir kommen im Hospiz an, ich freue mich sehr darüber, da ich merke, wie sich die schwerstkranken Menschen auf uns freuen. 16 Uhr: Besuch bei der Rheinischen Post, wir bedanken uns für die super Berichterstattung und werden dort noch auf Kaffee und Kekse eingeladen. 17 Uhr: Altenheim Hansahaus. 18.55 Uhr: Damensitzung des Sängerbundes im Seidenweberhaus. 19.30 Uhr: Kommandeursbesprechung im Hexagon. Die kommenden Auftritte werden besprochen.

Donnerstag, 9. Februar

11 Uhr: Es ist viel zu tun, ich muss noch eine Rede für das Wochenende schreiben und noch lernen. 17 Uhr: Sitzung im Pauly-Stift. 17.30 Uhr: Sport für betagte Bürger. 18.15 Uhr: Ich bin wieder zu Hause, die Zeit wird knapp, ich muss noch meine Tasche für das kommende Wochenende und für eine Reise packen. Morgen ist Klausur an meinem Studienort Regensburg. 19 Uhr: Abfahrt zum Flughafen Düsseldorf. 21.30 Uhr: Landung in München, jetzt geht es mit dem Auto weiter nach Regensburg. 22.30 Uhr: Ich komme endlich in meiner Wohnung in Regensburg an, ganz schön anstrengend, Karneval und Uni gleichzeitig. Aber ich habe es mir selbst ausgesucht, und morgen steht schließlich meine wichtige Prüfung an.

Freitag 10. Februar:

7.30 Uhr: Zeit zum Aufstehen. 9 Uhr: Heute lasse ich mir die Haare in Regensburg hochstecken, bei Eisele International, dem Weltmeister im Haareschneiden. 13.45 Uhr: Ich treffe in der Universität ein, nur noch eine halbe Stunde... 14.15 Uhr: Die Klausur beginnt... 16.15 Uhr: Endlich ist alles überstanden! Ich habe mit Abschluss der heutigen Klausur das erste Semester meines Studiums beendet. Doch ich habe keine Zeit zu verlieren. Nach Verlassen der Uni geht es direkt zurück nach München. 17.30 Uhr: In München angekommen und warte auf mein Flugzeug nach Düsseldorf. 19.15 Uhr: Landung in Düsseldorf. Jetzt muss ich mich aber beeilen, in einer halben Stunde muss ich bereits im Krefelder Hof sein. Im Auto muss ich mich dann umziehen — gar nicht mal so einfach. 20.00 Uhr: Auftritt bei Creinvelt. 21.30 Uhr: Wir ziehen in Hüls beim Sechserrat ein. 22.05 Uhr: Die Sitzung der Uzvögel. 23 Uhr: Rückkehr zum Hotel, dort muss ich mich schnell umziehen, denn um 0 Uhr feiern wir in den 50. Geburtstag meiner Mama rein. Ich freue mich sehr darauf, denn dann wird Geburtstag und Karneval gefeiert. Ich bin Mama sehr dankbar dafür, dass sie mich trotz ihres Geburtstags den ganzen Tag begleitet. Wir Bossers halten halt zusammen.