Korschenbroich Politik bleibt im Parkplatzstreit hart

Korschenbroich · Mit 500 Unterschriften bekräftigte Christoph Kamper die Forderung nach 30 Stellplätzen an der Don-Bosco-Straße. Im Hauptausschuss überreichte der City-Ring-Chef die Liste dem Bürgermeister. Die Politik ließ sich nicht umstimmen.

 Parken in Korschenbroich wird immer schwieriger: Mit der Rathaus-Zentralisierung an der Don-Bosco-Straße strömen mehr Menschen in den Ortskern.

Parken in Korschenbroich wird immer schwieriger: Mit der Rathaus-Zentralisierung an der Don-Bosco-Straße strömen mehr Menschen in den Ortskern.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Das Thema Parken im Korschenbroicher Ortskern bestimmte gestern die Haushaltsberatungen im Hauptausschuss. Während der Einzelhandel vehement für weitere Parkplätze im Bereich Borrenstraße/Ecke Don-Bosco-Straße kämpft, ist die Politik auf dem Ohr taub. Sie will zunächst den Bedarf prüfen lassen, abwarten und nicht vor den Sommerferien 2014 entscheiden. Zudem findet sie die Grünfläche erhaltenswert. "Dass wir es mit dem Platz ernst meinen, dokumentiert der Haushaltsansatz von 90 000 Euro", machte sich Peter Berger (CDU) für den gemeinsamen Antrag von CDU und SPD stark.

Für die Abordnung des City-Rings glich der Mehrheitsbeschluss einer schallenden Ohrfeige. Lediglich Hanns-Lothar Endell (Die Aktive) stärkte den Kaufleuten den Rücken: "Wir sind für den Parkplatz, der Bedarf besteht."

Für Christoph Kamper ist es mehr als logisch: "Wer ein neues Rathaus baut, der muss auch entsprechend viel Parkraum schaffen." Und dass dies in Korschenbroich mit der Rathaus-Zentralisierung am Gymnasium Don-Bosco-Straße nicht nur Einzelhändler so sehen, bekräftigte er mit der Unterschriftenliste für Bürgermeister Heinz Josef Dick. "Wir haben innerhalb von zweieinhalb Tagen 500 Unterschriften gesammelt. Wir haben Besucher, Kunden und auch Bürger der Stadt gefragt. Alle sind der Meinung, wir haben im Ortskern einen Parkplatznotstand und unterstützen unsere Forderung nach weiteren 30 Stellplätzen im Bereich Borrenstraße/Ecke Don-Bosco-Straße."

Mit Blick auf die rasante Einzelhandelsentwicklung mit dem Arcadenbau in Mönchengladbach verband Bernhard Eßer (Modehaus Steigels) zudem die Bitte, den neuen Parkplatz zeitnah zu errichten: "Viel Zeit bleibt nicht mehr." Mit dem Umzug von 50 Mitarbeitern der Stadt habe sich aus seiner Sicht die Parkplatzsituation im Ortskern nochmals verschärft. Eßer hat beobachtet: "Es wird noch mehr gesucht und noch mehr wild geparkt."

Bürgermeister Heinz Josef Dick, der die Unterschriftenliste dankend entgegennahm, blieb bei seiner bereits bekannten Meinung: "Parkplätze an dieser Stelle sind notwendig." Dies sahen die Fraktionen in den sich anschließenden Haushaltsberatungen dann aber ganz anders. Während Albert Richter (SPD) nur das fehlende Parkplatzkonzept anmahnte und auf die "vier immer leerstehenden Tiefgaragen" verwies, wurde Wolfgang Houben (Grüne) deutlicher. Er lehnte den Parkplatz kategorisch ab und verlangte, auch die Mittel im Haushalt komplett zu streichen: "Die Kunden wollen einen Stellplatz vor dem Laden, und nicht an der Borrenstraße." Er zählte auf, wann und wo immer freie Stellplätze seien. Diese Meinung vertrat auch Hanne Wolf-Kluthausen (FDP): "Generell gibt es genügend Stellplätze in der Stadt, sie werden nur völlig falsch genutzt." Und die Verursacher hatte die FDP-Politikerin direkt im Blick: "Die Verwaltung und das Kreisjugendamt."

(NGZ)
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