Köln "Klüngel, Knatsch und Korruption"

Köln · Das Premierenpublikum war vom neuen Hänneschen-Stück "Lück wie ich un do" begeistert. Geschrieben und inszeniert hat es Udo Müller. Der neue stellvertretende Intendant hat eine Geschichte rund um die Musik der Bläck Fööss gebaut.

"Grandios", "Restlos begeister", "Lange nicht mehr so gelacht", "Keine Sekunde gelangweilt": Selten fällte das Premierenpublikum im Hänneschen-Theater in der Vergangenheit ein derart positives Urteil wie nach dem neuen Stück "Lück wie ich un do". Und etwas anderes als eine positive Bewertung würde dem von Udo Müller geschriebenen und inszenierten Theaterstück auch nicht gerecht. Spritzige Dialoge, viele überraschende Momente, dazu eine straff inszenierte Handlung machten den Theaterabend zum puren Vergnügen. Weiterer Pluspunkt: Der neue stellvertretende Intendant baute die Geschichte über "Klüngel, Knatsch und Korruption" rund um die Musik der Bläck Fööss auf.

Aufbauen möchte in dem Stück auch Erzgauner "Schäl" etwas. Das Luxushotel "Schäl-Arab". Das soll aussehen wie ein riesiges Kölschglas und neben reichen Hotelgästen auch eine Falkenausstellung und eine Bauchtanzschule beherbergen. Klingt gut, aber es gibt einen Haken. Wo das Hotel hin soll, steht ein altes Mietshaus. Da fackelt "Schäl" nicht lange. Den Mietern wird gekündigt, das Haus soll abgerissen werden. Aber da hat Hausbesitzer "Schäl" die Rechnung ohne die Mieter gemacht. Die wehren sich.

Die Lieder der Bläck Fööss, live gesungen von den Puppenspielern, fügen sich harmonisch in die Handlung ein. Die Musik zu den Titeln wie "Rita Schnell", "Kaffeebud", "Pänz, Pänz, Pänz" und "Meiers Kättche" kommt keineswegs vom Band. Im Hänneschen ist Livemusik der eigenen Band Trumpf. Glänzend in Szene gesetzt von Wolfgang Schmitt, dem musikalische Leiter des Theaters.

Für zwei Ensemblemitglieder war die Premiere ein ganz besonderes Ereignis. Walter Oepen verkörperte zum ersten Mal den "Schäl". Man hatte den Eindruck, dass die beiden schon ein prima Team sind. Oepen übernahm die Figur von Peter Ulrich, der in den Ruhestand gegangen ist. Für Inge von der Lohe ist die letzte Spielzeit angebrochen. Sie tritt im November in den Ruhestand. Mit ihrer furiosen Leistung als "Zänkmanns Kätt" macht sie sich und dem Publikum den Abschied nicht leichter.

"Lück wie ich un do" läuft in diesem Jahr zunächst bis zum 15. September und nach einer kurzen Pause vom 22. September bis zum 3. November.

www.haenneschen.de

(RP)
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