Kleve Per SMS: "Ich habe Bock aufs Bügeleisen"

Überraschende Wendung im Prozess gegen einen 29-jährigen Klever, der seine Freundin vergewaltigt, gewürgt und mit einem heißen Bügeleisen traktiert haben soll.

Am Klever Landgericht wurden am Freitag alle SMS-Nachrichten vorgelesen, die sich auf dem Handy des Angeklagten befinden. Eine dieser Kurzmitteilungen stammte von seiner damaligen Freundin. Sie lautete: "Ich habe jetzt Bock auf das Bügeleisen." Die 23-Jährige hatte ausgesagt, dass ihr die Verbrennungen mit dem Bügeleisen gegen ihren Willen zugefügt worden waren.

Psychologisches Gutachten

Ein ehemaliger Freund des Angeklagten sagte aus, dass er einen Tag vor dem Karnevalswochenende, an dem sich die Tat ereignet haben soll, mit dem 29-Jährigen beim Schnellrestaurant "Burger King" essen gegangen sei. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen sei der Angeklagte, der zuletzt als Gebäudereiniger gearbeitet hatte, plötzlich aufgestanden und habe angefangen, im Restaurant die Fensterscheiben zu putzen, so der Zeuge. Der 29-Jährige hatte zudem ausgesagt, dass er am gleichen Abend noch zusammengebrochen sei.

Dr. Jack Kreutz, Chefarzt der LVR-Klinik Bedburg-Hau, stellte sein psychologisches Gutachten über den Angeklagten vor. Er bescheinigte dem 29-Jährigen einen Intelligenzquotienten von 114. Dies sei überdurchschnittlich hoch. Der Angeklagte sei bereits drei Mal in der geschlossenen Abteilung der LVR-Klinik behandelt worden. Auch habe er darunter gelitten, dass sein Bruder sich zur Frau umoperieren ließ.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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