Kreis Kleve HPH: Bürger auf Augenhöhe

Kreis Kleve · Sie sehen sich als Dienstleister an Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. Sie wollen Qualität liefern. Qualität am Menschen, wie der Slogan so schön lautet.

Seit Jahrzehnten arbeiten die Teams der Heilpädagogischen Hilfe (HPH) in Wohngruppen und Verbünden für diese Menschen, die sie jetzt ihre Kunden nennen. Helfen ihnen, das tägliche Leben zu bewältigen, einer sinnvollen Arbeit nachzugehen, ihnen möglichst viel Selbstständigkeit zu ermöglichen. Sie versuchen, ihnen eine Art Heim, ein Zuhause zu bieten

"Oberster Grundsatz im Umgang mit unseren Kunden ist die Wahrnehmung der persönlichen Integrität: Sie sind für uns anders — aber gleich. Bürger auf Augenhöhe nämlich", sagt Yvonne Breuel, Sprecherin des LVR-HPH-Netzes Niederrhein. Das funktioniere natürlich am besten mit entsprechend motivierten Mitarbeitern. Mitarbeiter, die auf dem neuesten Stand sind. Damit das so ist, hat das HPH-Netz mit der Hochschule der Stiftung Rehabilitation Heidelberg ein zehnmonatiges, berufsbegleitendes Kontaktstudium zum Thema Führungskräftemanagement ins Leben gerufen. Jetzt haben die Ersten, die dieses Begleitstudium absolviert haben, ihre Zertifikate bekommen.

Dienstpläne

"Daran haben alle Teamleitungen, Regionalleitungen und Führungskräfte teilgenommen", sagt Werner Gorisen, Leiter des Wohnverbundes Kleve Oberstadt. Wichtig für ihn war, dass diese Ausbildung zukunftsweisend und praxisnah ist. "Das fängt mit den Dienstplänen an: möglichst Rücksicht darauf zu nehmen, wer an Wochentagen arbeitet, wer auch sonntags kann. Wer ein Faible für Computer hat. Und diese Mitarbeiter dann gezielter ihren Interessen nach einzusetzen", sagt Gorisen. Es sei um individuelle Hilfeplanung gegangen wie darum, aus der inzwischen eingeführten Dokumentation der täglichen Arbeit Ziele für "Kunden" und Mitarbeiter zu formulieren. Eine andere Erkenntnis: Nicht jeder muss an allen Besprechungen oder Teamtreffen teilnehmen.

Gorisen und Doris Friedrich-Brockhoff vom HPH-Netz sind überzeugt, dass man nach der Schulung noch besser den Wünschen und Bedürfnissen der "Kunden" in den Wohngruppen und Verbünden nachkommen kann. Und so die Zufriedenheit unter den Mitarbeitern größer ist.

(RP)
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