Kleve Geschichte genießbar gemacht

Kleve · Nummer drei der klevischen Chronik auf Wein-Flaschen ist jetzt "erschienen": Heinz Scholten vom Klevischen Verein beschreibt das Leben von Moritz von Nassau. Weil Sommer ist, hat Franz Peters einen frischen Weißen ausgesucht.

 Unten in Gewölben tief präsentieren sie ein Stück bekömmliche Stadt-Geschichte (v. l.): Weinhändler Franz Peters, Iris Pietsch (Freundeskreises der Klever Museen) und Heinz Scholten vom Klevischen Verein.

Unten in Gewölben tief präsentieren sie ein Stück bekömmliche Stadt-Geschichte (v. l.): Weinhändler Franz Peters, Iris Pietsch (Freundeskreises der Klever Museen) und Heinz Scholten vom Klevischen Verein.

Foto: G. Evers

Alt wölben sich die gemauerten Keller und Stollen, die Steine weiß getüncht, damit es etwas heller ist. Es ist angenehm kühl hier im Berg zu Füßen der Burg. Dorthinein nämlich ist der Keller der Schlossbergkellerei Peters getrieben, wo Geschäftsführer Franz Peters gestern zusammen mit Heinz Scholten, Ehrenvorsitzender des klevischen Vereins für Kultur und Geschichte, eine weitere Folge Klever Historie auf Weinflasche vorstellte, die Ende kommender Woche auf den Markt kommt. Die Folge beschreibt die Epoche des Großen Kurfürsten. Geschichte im Burgberg, im Keller der Weinhandlung am Platze? "Es ist Geschichte, die sich hier nicht nur begreifbar, erlebbar, sondern vor allem genießbar präsentiert", stellt Iris Pietsch, stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises der Klever Museen, das Vorhaben vor. Ein Vorhaben, an dem jetzt auch der Freundeskreis teilhaben wird – denn ein Teil des Erlöses geht an die Museumsfreunde für den Erweiterungsbau Kurhaus und die Restaurierung des Friedrich-Wilhelm-Bads.

10,95 Euro je Flasche

Heinz Scholten hatte die Idee von Franz Peters schon vor geraumer Zeit in die Praxis umgesetzt: eine zitierfähige Klever Geschichte auf Weinflaschen zu drucken, einen guten Wein dazuzugeben und so die ereignisreiche Geschichte der Heimatstadt doppelt genießen zu können. Ein Sammlerstück – das perfekte Geschenk aus Kleve für 10,95 Euro je Flasche. Franz Peters organisierte für die erste Folge (Mittelalter und Burg) einen roten Spätburgunder, für die Geschichte der Herzöge, die zweite Folge, einen Cabernet im Barrique gereift. Scholtens Idee schlug ein, Peters' Weine überzeugten: Folge eins ist vergriffen, von Folge zwei gibt es nur noch einige wenige Flaschen. "Von den beiden ersten Folgen haben wir als klevischer Verein profitiert, jetzt bekommt das Museum einen Obolus", sagt Scholten. Nicht zuletzt auch als Dank an Dr. Roland Mönig, der dem klevischen Verein und Heinz Scholten bei der Bildauswahl und der Bereitstellung der Fotos so trefflich geholfen habe, unterstreicht Scholten die Arbeit des kommissarischen Museumsleiters. Und vergisst auch nicht Drs. Bert Thissen, der ihm bei den Texten half. "Ich mache das ehrenamtlich. Mit Thissens Hilfe haben wir wohl die einzigen Weinflaschen in Deutschland, auf denen Literaturhinweise gedruckt sind", sagt er. Trefflich beschreibt auf Flasche drei Heinz Scholten die Epoche, die Kleve auf einen Höhepunkt führte, von dem es städtebaulich noch heute profitiert. Das "Etikett" zeigt das Bild des Statthalters Prinz Moritz von Nassau-Siegen im Alter von 32 Jahren, kurz nach der Eroberung von Schenkenschanz.

(RP)
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