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Weeze Weeze muss handeln

Weeze · Die Zukunft des Einzelhandels und die Belebung des Weeze Ortskerns waren gestern Abend Themen einer Bürgerwerkstatt. Mit rund 30 Besuchern fiel die Beteiligung der Bevölkerung freilich mager aus.

Eine Bürgerwerkstatt sollte es sein, aber nur wenige Bürger von Weeze folgten dem Aufruf. Rund 30 Besucher fanden sich gestern Abend in der Petrus-Canisius-Schule ein, um über die Zukunft des Einzelhandels und die Belebung des Ortskerns zu diskutieren. Allerdings war die Debatte durchaus lebendig, die Meinungen kontrovers.

Gutachten zeigt Mängel auf

Zu Beginn hatte Antje Schnacke-Fürst vom Lörracher Büro Acocella das aktuelle Gutachten zum Einzelhandelsstandort Weeze präsentiert. Die Bilanz der Folien und Fotos war nicht eben erfreulich: Weeze habe schöne Plätze, aber keinen echten Ortskern. Ein großer Teil der Händler, mehr als ein Drittel, wisse überhaupt nichts Gutes über den Standort Weeze zu sagen. Der Cyriakusplatz sei unattraktiv, ziehe kein Publikum an.

"Es fehlt an Bummel-Atmosphäre", resümierte Schnacke-Fürst. Sie selber habe jüngst Mittwoch Nachmittags nicht mal ein Brötchen im Ortskern kaufen können. Im Zentrum fehle eine Außengastronomie, die deutlich Menschen anziehe. Das beliebte Eiscafé Alpago liege leider außerhalb des Kerns.

Doch was ist die Ursache der Misere? Bei der anschließenden Diskussion gab es dazu verschiedene Meinungen.

Eine Zuhörerin erklärte, fast alles, was auf den Weihnachts-Wunschzetteln ihrer Lieben stünde, gäbe es in Weeze schlicht nicht zu kaufen. Das provozierte Widerspruch: Es gäbe durchaus attraktive Läden, doch viele Weezer kehrten beim Einkaufen der eigenen Gemeinde den Rücken. "Sie fahren bewusst in die großen Städte, um dort zu flanieren", sagte ein Teilnehmer.

Andere erinnerten an den Alten Markt in früheren Zeiten und kritisierten Planungsfehler der vergangenen Jahrzehnte. Kritik gab es auch an der Tatsache, dass an exponierten Stellen im Ortsbild vergammelte Gebäude stünden. Damit würden Besucher abgeschreckt.

Antje Schnacke-Fürst und ihre Mitstreiter empfehlen der Gemeinde mehr Selbstbewusstsein, eine gezielte Imagepflege mit den drei Hauptstärken: dem Airport, den Schlössern und der Niers. Andere Kommunen legten künstlich Wasserläufe an, Weeze habe einen schönen Fluss vor der Haustüre. Der müsse aber besser erschlossenwerden: "Wir schlagen vor, eine Promenade anzulegen."

(RP)
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