Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
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Kevelaer Manche klingeln für ein Nasenspray

Kevelaer · Kevelaer/Weeze (s-g) Ob der Apotheker sich aus dem Bett quält, wenn die Notklingel ertönt oder sofort bereitsteht, hängt von der Größe des Ortes ab, sagt Ulrich Schlotmann. „Als ich in Kleve gearbeitet habe, hatte es wenig Sinn, sich aufs Ohr zu legen.“ Im ländlichen Pfalzdorf verstreiche der Notdienst dagegen oft ohne Kundschaft. Da lohne es sich durchaus, zu Bett zu gehen.

Dass der Kunde dann etwas Geduld haben müsse, bis der Apotheker öffnet, hält Schlotmann für zumutbar. „Es gibt einsame Gegenden im Sauerland, da muss der Apotheker erst noch mit dem Auto kommen“, weiß er.

Dramatische Momente erlebe man beim Notdienst kaum. „In solchen Fällen wird ja sofort der Notarzt gerufen“, sagt der Apothekensprecher. Es seien auch keineswegs nur ärztliche Rezepte, die nachts oder sonntags eingelöst werden. Viele Kunden fragten nach rezeptfreien Medikamenten. „Menschen die Migräne oder Zahnschmerzen haben, bitten dann um Tabletten“, schildert er typische Fälle. Auch Medizin gegen Menstruationsbeschwerden werde oft verlangt. „Ein Klassiker sind auch Schwangerschaftstests.“ Schlotmann und seine Kollegen werden allerdings auch wegen Fällen herausgeklingelt, die nicht unbedingt nach einer Notversorgung klingen. „Manche wollen Nasenspray und Taschentücher.“ Allerdings wird im Notdienst stets ein Zuschlag von 2,50 Euro fällig.

Wer dringend Säuglingsnahrung braucht, wird im Sortiment der meisten Apotheken übrigens nicht mehr fündig. „Es sei denn, der Apotheker hat selber ein kleines Kind“, sagt Schlotmann.

(RP)
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