Das Lied zu Ehren des Heiligen Sankt Martin ertönt, als dieser hoch zu Ross, umringt von Fackelträgern, in die Mitte der Kinder und Eltern tritt. Wie überall an diesem Wochenende verzaubert auch in Winnekendonk der heilige Mann auf seinem Pferd die Welt.

"Ich freue mich, dass ich bei euch bin und von den guten Taten des Sankt Martin berichten darf", sagt er, bevor der leuchtende Zug sich durch die ebenso farbenfroh leuchtenden Straßen bewegt. Ein Moment, der wohl so manchen Erwachsenen in seine Kindheit versetzt. Stellvertretend für viele Martinsumzüge in Kevelaer und Weeze besuchte die Rheinische Post den Martinsabend der Overberggrundschule in Winnekendonk. Mittendrin: Amelie (7) und Josefin (9). Die beiden jungen Damen aus der zweiten Klasse haben eine Mondlaterne gebastelt. Sie zeigt neben dem Mond die Sterne, den Himmel und den "Plümmel" einer Schlafmütze, wie die Mädchen erklären.

Wie lange sie daran gearbeitet haben? "Drei Tage", sagte Josefin. Was am schwierigsten war? "Das Ausschneiden der Fackel", erinnert sich Amelie nur allzu gut. Das Ergebnis zeigt: Es war die Mühe wert. "Es ist bloß sehr schade, dass es regnet", sagt Amelie. Gut, dass Lehrer und Eltern an Tüten und Regenjacken gedacht haben. Während die rund 160 Schüler aus acht Klassen ihre Fackeln durch die Straßen trugen, warten in den Klassenräumen prall gefüllte Martinstüten. Kräftig wird gesungen, damit Sankt Martin zufrieden ist.

Für die musikalische Stimmung sorgte neben dem heimischen Musikverein auch die Verstärkung aus Twisteden. Die Winnekendonker hatten ihre Häuser, Fenster und Gärten mit Laternen, Lichtern und Kerzen sehr stimmungsvoll geschmückt — ein schönes Bild für kleine und große Besucher.