Kevelaer Der Fitness-Test für Funkemariechen

Kevelaer · Kurz vor Karneval: Zusammen mit den Physiotherapeuten Mario Greuel und Michel Bol hat die RP die Ausdauer der Tanzgarde des VfR Blau-Gold Kevelaer getetstet. Die Session kann beginnen.

 Physiotherapeut Michel Bol hat den Fitnesstest geleitet.

Physiotherapeut Michel Bol hat den Fitnesstest geleitet.

Foto: Binn

Der Sonntag wird wieder fest in Narrenhand sein. Am elften November beginnt traditionell die fünfte Jahreszeit, auch für die zahlreichen Tanzgarden der Karnevalsvereine. Um die langen Feiermonate durchzustehen, müssen die Gardisten fit sein. Die RP hat zusammen mit den Physiotherapeuten Mario Greuel und Michel Bol vom Therapiezentrum Bol & Greuel den Fitnesstest bei der Tanzgarde des VfR Blau-Gold Kevelaer gemacht.

 Der Fitnessexperte misst bei den Tänzerinnen, wie hoch ihr Puls bei starker Belastung geht. Aber auch, wie schnell er sich wieder in den Normalbereich einpendelt, ist für die Fitness wichtig.

Der Fitnessexperte misst bei den Tänzerinnen, wie hoch ihr Puls bei starker Belastung geht. Aber auch, wie schnell er sich wieder in den Normalbereich einpendelt, ist für die Fitness wichtig.

Foto: Thomas Binn

Nach einem leichten Aufwärmprogramm fangen die 18 jungen Tänzerinnen der Teengruppe direkt an. Zu rasend schnellen Popmusikklängen holen sie alles aus sich heraus. Sie schwingen die Arme, gehen in die Hocke und heben einzelne Tänzerinnen in die Luft. Gerade die Hebefiguren sind anstrengend, auch wenn ein Tanzauftritt in der Regel nur zehn Minuten dauert. "Eine Session ist schon hart. Man kann die Tanzeinlagen durchaus als Sport bezeichnen", sagt Fitnessfachmann Greuel.

Jill und Julia wirken noch fit. Mit Hilfe von einigen intensiven Übungen versucht Greuel, den Puls der beiden in die Höhe zu treiben, um zu schauen, wie schnell dieser wieder sinkt. So kann der Physiotherapeut bestimmen, wie fit die beiden Schülerinnen sind. "Das sind koordinatorische Übungen, die alle Körperregionen beanspruchen", erklärt Michel Bol.

Bevor es los geht, fühlen die beiden Mädchen ihren Puls. Jill misst einen Puls von 98, Julia einen von 90. Beide liegen noch im Normalbereich. Während die anderen ihre Showtanz-Generalprobe fortführen, schwitzen Jill und Julia beim Fitnesstest. Ihr Puls steigt rasend schnell an. Jill misst nach zehn Minuten 150, Julia 144. "Das hätte ich nicht gedacht, dass es so schnell geht", sagt die 14-jährige Jill. Auch ihre Tanzkollegin Julia ist überrascht, obwohl sie schon seit ihrer frühesten Kindheit bei der Tanzgarde mitwirkt. Nach einer kurzen Verschnaufpause misst Bol wieder den Puls der beiden. Dieser hat sich deutlich verringert. Jill ist so ausgeruht, dass der Physiotherapeut nur noch 84 misst, während das Herz der 13-jährigen Julia noch mit 120 Schlägen pro Minute schlägt. Bol ist zufrieden: "Die Regenerationsphase der beiden ist kurz. Daraus ist erkennbar, dass sie relativ fit sind", erklärt er und gibt den beiden einen Tipp: "Wasser bringt t den Puls noch schneller runter."

Die Ergebnisse überraschen die Leiterin der Tanzgruppe, Verena Hermens, nicht besonders. Immerhin hat sie in ihrem Trainingsprogramm auch Fitnessübungen eingebaut. "Zu Beginn der Saison machen wir leichtes Krafttraining und Joggen. Hinzu kommen Liegestützen und Dehnübungen für den Spagat", erklärt die 24-Jährige. "Auch vor einem Auftritt dehnen wir uns hinter den Kulissen. Für einen Gardetanz brauchen wir viel mehr Kondition als beim Showtanz, allein schon durch die Figuren wie Spagat oder Radschlag." Anfang Februar hat die Kevelaerer Tanzgarde ihren ersten Auftritt bei der Kappensitzung. Vorher stehen noch einige Aufführungen als Showtanztruppe auf dem Programm.

Schief gehen kann eigentlich nichts mehr. Dass die Mädchen fit sind, haben sie bewiesen.

(cad)
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